22. April 2022

Waffenfunktion: Direkter Gasdrucklader mit Vertikalblock übersetztem Masseverschluss

Funktionsbeschreibung eines Feuerwaffenverschlusssystems. Angetrieben durch direkten Gasdruck, verlangsamt durch Vertikalblock übersetzten Masseverschluss. Übersetzung ins langsamere auf kleinere Teilmasse. Verwendet in der US Maschinenpistole Thompson M1928

Achtung: Diese Funktionsbeschreibung beschreibt den Verschluss so, wie es sich nach dem aktuellen Stand der Forschung darstellt. Die Beschreibung dazu, wie der Blish-Verschluss laut dem Erschaffer angeblich funktionieren sollte folgt bald. 

Kinematik: Direkter Gasdrucklader mit übersetztem Vertikalblockverschluss
Kinematik: Direkter Gasdrucklader mit übersetztem Vertikalblockverschluss

Bild 1: Der Verschluss der Waffe ist geschlossen.

Bild 2: Der Schuss bricht, die Treibladung in der Brennkammer der Patronenhülse wird umgesetzt, der entstehende Gasdruck wirkt zu allen Seiten hin. Der auf den Patronenboden wirkende Gasdruck, schiebt das Geschoss aus dem Hülsenmund in den Übergangskonus. Sobald das Geschoss dort ankommt, ist der Gasdruck um Lauf in der Lage, die Patronenhülse nach hinten zu schieben. Da sie vom Verschluss (rot) abgestützt wird, überträgt sich die Kraft der rücklaufenden Patronenhülse auf diesen.

Bild 3: Da der Verschluss selbst nur kraftschlüssig verriegelt ist, beginnt dieser mit dem Rücklauf. Im Verschlusskörper ist ein Vertikalblock (grün) vertikal beweglich gelagert. Dieser weißt zwei schräge Kulissen auf, welche auf Gegenkulissen (blau) des Waffengehäuses ruhen. Bei seinem Rücklauf presst der Verschluss (rot) den Vertikalblock (grün) gegen diesen Kulissen (blau).

Bild 4: Dadurch zwingt der Verschluss (rot) bei seiner Rückwärtsbewegung den Vertikalblock (grün) zu einer Aufwärtsbewegung. Die Bewegung des Verschlusses (rot) wird übersetzt und zwar in eine langsamere Bewegung einer geringeren Masse. Beim öffnen der Waffe müssen also die horizontal-lineare Masseträgheit von Verschluss (rot) und Vertikalblock (grün) überwunden werden und zudem die vertikale Masseträgheit des Vertikalblocks (grün).

Bild 5: Die Übersetzung der Öffnungsbewegung endet, wenn der Vertikalblock (grün) nach der gehäusefesten schrägen Steuerkulisse (blau) dessen geraden Teil erreicht. Der Vertikalblock (grün) ist dann maximal nach oben bewegt worden und es findet keine Übersetzung mehr statt. Der Verschluss kann sich ohne zusätzliche Belastung öffnen.

Quellen:

Die principiellen Eigenschaften der automatischen Feuerwaffen, Karel Krnka, 1902

Die Handfeuerwaffen Ihre Entwicklung und Technik, Robert Weisz, 1912

Innere Ballistik. Die Bewegung des Geschosses durch das Rohr, C. Cranz, 1926

Handfeuerwaffen, Systematischer Überblick, Jaroslav Lugs, 1956

Rheinmetall Waffentechnisches Taschenbuch, Dr. R. Germershausen, 1977

Waffenlehre - Grundlage der Systemlehre, Wolfgang Pietzner, 1998

Verschlusssysteme von Feuerwaffen, Peter Dannecker, 2016

Hatcher's Notebook, A Standard Reference Book, Julian S. Hatcher, 1948

The Machine Gun Analysis of Automatic Firing Mechanism, Georg M. Chinn ,1955

Engineering Design Handbook Automatic Weapons, USA Materiel Command, 1970

Dieser Beitrag erscheint mit freundlicher Genehmigung von:

waffentechnik.wordpress.com

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen