16. November 2021

Wie man Counter-Life 2 installiert

 Hallo alle zusammen und damit herzlich Willkommen zu einem neuen Post,

ihr alle kennst sicher noch Counter-Life, eine Mod welcher es uns damals erlaubt hat, die Gesischte von Half-Life 1 zu spielen aber mit den Waffen aus Counter-Strike. Gut einfach zu installieren war auch dieses Spiel nicht, da man genau die richtige Version der Mod für genau die richtige Version von Half-Life benötigt hat.

Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was einen erwartet, wenn man den Wunsch verspürt etwas ähnlich es auch für Half-Life 2 zu bekommen. Hier scheint es nämlich nicht nur unterschiedliche Versionen einer Mod zu geben, sondern gleich mehrere Leute scheinen an jeweils anderen Mods gearbeitet zu haben, welche alle den gleichen Namen tragen.

Die wohl neuste Version findet sich weder in der MODDB, noch auf Game-Banana, sondern lediglich unter einen YouTube Video von 2019.

Unter dem Video befindet sich sowohl der Download Link, als auch eine Auflistung an Steam Apps, die man für die Mod braucht aber da hört es auch schon auf. Die Videobeschreibung sag einem noch nicht mal, wo man denn jetzt den Inhalt des heruntergeladenen Archives hin verfrachten soll.

Benötigt werden übrigens eine Steaminstalltion von Half-Life 2, Counter-Strike Source und der "SDK Source Base 2013 Singeplayer". Letztere muss per Steam Suche extra angefordert werden, dürfte aber für jeden Besitzer von Half-Life 2 verfügbar sein, die SDK ist halt nur etwas umständlich bei den Steeam-Tools versteckt und muss nach der Installation im Betamenü noch auf "upcoming - upcoming" gestellt werden, was auch immer das genau bedeutet.

Wenn man jetzt den counterlife Ordner aus dem Download einfach so in das SDK Verzeichnis kopiert, kann man das Spiel nicht startet, da das Spiel die Maps, also die Karten, auf Half-Life 2 nicht finden kann, auf denen die ganze Geschichte stattfindet und wenn man die Karten von Half-Life 2 in den counterlife Ordner kopieren würde, dann würde man die Waffen nicht sehen, da das Spiel die Waffen aus Counter-Strike nicht finden kann.

Ich weiß nicht genau, woran das liegt aber ich vermute mal, die Mod verwendet da ein altes System, das es früher mal möglich gemacht hat, das ein Spiel die Daten andere Spiele lesen kann. Nun das scheint so nicht mehr zu funktionieren. Also tun wir folgendes:

Wir besorgen und erstmal das Tool Crowbar und legen dann einen neuen Order irgendwo an, in welchem wir alle *.vpk Datein aus Counter-Strike hin kopieren. Dann benutzen wir das erwähnte Cowbar, um alle diese Datein zu entpacken. Dann legen wir in Verzeichnis von SDK einen neuen Ordner mit dem  Namen counterlife an. Da kopieren wir jetzt alle Counter-Strike Datein rein, die Crowbar für uns aus den *.vpk Datein rausgebrochen hat.

Jetzt hätten wir quasi ein zweites Counter-Strike im counterlife Ordner. Dann gehen wir her und kopieren den Inhalt des counterlife Ordners aus dem Download in unseren counterlife ordner. Dadurch bekommen wir ein counterlife mit den Counter-Strike Daten.

Jetzt gehen wir noch her und hohlen uns den maps Ordner aus unserem Half-Life 2 Ordner und kopieren diesen in unseren counterlife Ordner.

Tada .. wir haben nun die Waffe mit denen wir unser Abenteuer bestreiten und die Orte, an denen unser Abenteuer stattfinden kann. Wirklich komplett ist unsere Welt damit leider nicht, denn es fehlen offensichtlich eine ganze Menge Sounds, denn unser Messer macht beim schlitzen kaum Geräusche aber leider habe ich keine Geduld mehr mich auch darum noch zu kümmern, denn es hat extrem lange gedauert, herauszufinden, was wohin gehört.

Ach ja, um das ganze zu starten, müsst ihr der hl2.exe im SDK Ordner oder dem Spiel in Steam noch folgende Parameter mitgeben:

-game counterlife -console

Das erste damit das Spiel aus dem counterlife Ordner startet und das zweite, damit die Konsole aufgeht. Denn ohne die Konsole könnt ihr nur an den Combine Med- und Energiestationen Waffen kaufen und die sind im Spiel sehr viel seltener als noch in Half-Life 1.

Gebt einfach "buy" in die Konsole ein und das Spiel gibt euch eine Liste mit Waffen und Krams, die ihr kaufen könnte. Zum kaufen dann einfach sowas wie "buy m4a1" eingeben, die genaue Schreibweise steht in der Liste.

Wundert euch übrigens nicht, dass ihr so gut wie nie Munition kaufen könnt, der ist verbuggt.


7. November 2021

15 willkürliche Fakten zum M16 Gewehr zur Zeit des Vietnamkrieges

Hallo alle zusammen und herzlich Willkommen zu einem weiteren willkürliche Fakten Post.

Dieses mal gebe ich euch 16 komplett willkürliche Fakten zum M16 mit auf den Weg, genauer gesagt 16 Fakten zum M16 zur Zeit des Vietnamkriegs.

1. Die Ursprungsversion des M16 ist das Armalite XAR-15, ein Prototyp noch gefertigt von der Firma Armalite. Danach folgte das AR-15 in Kleinserie für Demonstrationen. Anschließend übernahm die Firma Colt die Produktion und das AR-15 01 wurde in kleinen Stückzahlen an Südvietnamesische Truppen ausgegeben. Das XM16 war eine Versuchsreihe bei der US-Luftwaffe, welche die Waffe als M16 offiziell einführte. Das XM16E1 ist das Modell der US-Armee und das M16A1 die stark verbesserte Version der US-Armee. 

2. Das M16 wurde nicht "in Vietnam", also während des Vietnamkrieges eingeführt, sondern bereist vorher. Die US-Luftwaffe ist bereits mit ihren M16 und die US-Armee mit ihrem XM16E1 in Süd-Vietnam eingetroffen. Alleine einige Einheiten der US-Marines waren noch mit dem M14 bewaffnet.

3. Die Patrone 7,62x51mm Nato wurde nicht durch 5,56x45mm abgelöst, da es keinen ausreichend leistungsfähigen Maschinen- und Scharfschützengewehre für 5,56x45mm M193 gab. Die Patrone M193 wäre auch gar nicht leistungsfähig genug dafür gewesen. 7,62x51mm NATO blieb bei Maschinen- und Scharfschützengewehren weiterhin in Gebrauch.

4. Das Prinzip Gas durch ein Gasröhrchen zum Verschluss zu leiten, ist wesentlich älter als das M16 und wurde bereits beim schwedischen Ljungman AG m/43 verwendet.

5. Die Patrone 5,56x45mm M193 ist nicht mit der Patrone .223 Remington identisch. Die .223 Remington wurde aus der militärischen Entwicklung der Patrone ausgekoppelt und als Jagdpatrone auf dem zivilen Markt angeboten. Als nach dem Vietnamkrieg Massen an Surplus 5,56x45mm M193 auf den zivilen Markt schwemmten, schaltete die amerikanische SAAMI Anzeigen, um vor der Verwechslung zu warnen.

6. Zu Beginn waren die M16 Versionen bei den Truppen in Vietnam sehr beliebt, erst später wandelte sich das Verhältnis der meisten Soldaten zu ihrer Waffe, als die ersten Langzeitprobleme auftraten.

7. Das Problem der M16 war vor allem eine Umstellung der Pulversorte in den Patronen. Das M16 war für IMR-Pulver optimiert aber dieses lief beim Lieferanten aus. Als Ersatz bestimmte die US-Arme ein WC-Pulver. Die vorher durchgeführten Messungen beachteten jedoch nur den Brennkammerdruck aber nicht den Druck an der Gasentnahmebohrung, die Folge war ein extremes ansteigen der Kadenz der Waffen, was zu vorzeitigem verschließ führte.

8. Die Schließhelfe an M16A1 wurde nicht während des Vietnamkrieges hinzugefügt und hat auch nichts mit den während des Krieges auftretenden Problemen zu tun. Bereist das XM16E1, mit welchem die meisten US-Truppen bei der Ankunft in Südvietnam bereits ausgerüstet waren, verfügte schon über die Schließhilfe. Die Entscheidung der US-Armee, dass eine Schließhilfe ein essenzielles Bedienelement an einer Waffe ist, fiel bei den Tests zum 7,62x51mm Gewehr in den frühen 50er Jahren, als der Verschluss einiger T48 (US FN Fal) Gewehre bei arktischen Test festfror.

9. Die Probleme mit dem M16 in Vietnam wurde hauptsächlich durch die Einführung des M16A1 gelöst. Unter anderem durch eine andere Schließeinrichtung wurde die Waffe für das neue WC Pulver optimiert. Zudem wurde die Patronenkammer hart verchromt.

10. Die .220 Swift ist nicht die Mutterpatrone der 5,56x45mm sie diente lediglich als Denkanstoß. Auch die .222 Remington wurde zwar aus frühen Prototypen des XAR-15 verschossen aber die .222 Special ist eine konstruktive Neuentwicklung.

11. Zwischen .222 Special und 5,56x45mm M193 liegen einige wichtige Zwischenschritte wie .222 Stoner, .222 Stoner B sowie 5,64x45mm.

12. Der UrVater der M16 ist das AR-10 in 7,62x39mm einer Version des 7,62x51mm AR-10 für das finnische Militär.

13. Das XM177 ist nicht auf Bedarf von Spezialeinheiten hergestellt worden, sondern war von Colt im Zuge des CAR-15 Sortiments als Bewaffnung für Piloten und nichtkämpfendes Personal entwickelt worden. Das XM177 ohne E ist eine seltene Form bei der US-Luftwaffe vor der Einführung des GAU-5/A, nur XM177E1 und E2 wurden von der US-Armee offiziell geführt.

14. Das XM177E1 wurde von Colt, trotz der verwendeten Patrone 5,56x45mm, als SMG vermarktet. Erst als das XM177E1 von Spezialeinheiten wie dem MAC-V-SoG vermehrt eingesetzt wurde, änderte Colt den Beinamen beim XM177E2 in Commando.

15. Das XM177E2 ist keine Carbine-Version, die ersten in großer Stückzahl produzierten Carbine- Versionen waren das GUP-5 der US-Luftwaffe, welche kaum Beachtung fand. Auch das später von Colt eigenmächtig als M16A2 Carbine vermarktete Modell fand kaum Beachtung. Erst der Mogadishu-Carbine eigentlich Colt Modell 727 fand in den 90er Jahren Beachtung.


So ich hoffe euch haben diese 15 Fakten gefallen, als Quellen dienten unter anderem:

The Black Rifle, M16 Retrospective von R. Blake Stevens & Edward C. Ezell

The Black Rifle II, the M16 into the 21st Century von Cristopher Bartocci

Warrior Band 159 US MACV-SOG Reconnaissance Team in Vietnam von Gordon L Rottman

3. November 2021

Warum kann man 9x19 mm Patronen aus einer 9x18 mm PM Makarov abfeuern?

Hallo alle zusammen und herzlich Willkommen zu einem kleinen adHoc Post,

ich wurde gefragt, warum es scheinbar möglich ist 9x19 mm Parabellum Patronen aus der russischen Selbstladepistole PM Makarov, eingerichtet für 9x18 mm, abzufeuern und das ganz ohne, dass diese einen Schaden davon zu tragen scheint.

Achtung: Das Abfeuern einer 9x19mm Patrone aus einer 9x18 mm Waffe ist nach dem deutschen Waffengesetz nicht erlaubt und führt zum Verlust der Zuverlässigkeit. Nicht nachmachen.

Dass einem das Ganze auf den ersten Blick ein wenig spanisch vorkommt, liegt an drei weit verbreiteten Irrtümern. Der erste ist die Verwechslung von Nennkaliber und Realkaliber, ich hatte dazu zwar schon vor Jahren mal was gemacht aber hier nochmal, damit alle Informationen kompakt zusammen daliegen.

9x19 mm und 9x18 mm sind keine realen Maße, sondern reine Namen. Nennkaliber orientieren sich zwar an den Realmaßen, sind aber meist stark abgerundet. So handelt es sich bei der 9x19 mm Parabellum eigentlich um eine 9,02x19,15 soweit also nur eine kleine Abrundung auf den vollen Millimeter. Bei der 9x18 mm Makarov jedoch um eine 9,25x18 mm. Und genau da liegt der erste Hund begraben, denn die Patronen der Makarov sind 0,23mm dicker, was sich natürlich auch in den Laufprofilen der dazugehörigen Waffen widerspiegelt.

Eine in eine Marakov eingelegte 9x19 mm hat also im Lauf um eigens mehr Spiel. Jetzt werden die meisten vermuten, dass dies nichts mit der Funktion der Waffe zu tun hat, denn der Rückstoß bleibt schließlich der Gleiche. Und da hätten wir den zweiten Hund, denn die Makarov PM ist gar kein Rückstoßlader, sondern ein direkter Gasdrucklader*. Wenn das Geschoss nach dem Auszug aus der Patronenhülse in den Übergangskegel eintritt, drückt der Gasdruck nicht nur das Geschoss durch den Lauf, sondern auch die Patronenhülse nach hinten.

Bei einem 9x18 mm Geschoss in einer 9x18 mm Waffe dichtet das Geschoss den Lauf nach vorne hin ab, so dass genau die Menge an Gas hinten über die Hülse auf den Verschluss drückt, die ausreicht um, den Repetiervorgang zu betätigen, aber nicht so stark ist, dass sich der Verschluss so schnell öffnet. Letzteres würde die Patronenhülse beschädigen.

Letzteres würde mit Sicherheit geschehen, wenn man eine 9x19 mm Patrone in eine PM Makarov einlegen würde, dessen Geschoss mit 9,25 mm ebenfalls wie die Originalpatrone den Lauf relativ dicht halten würde. Die Verschlussmasse würde nicht ausreichen, um mit ihrer Trägheit den Verschluss an der Überschreitung der Sicherheitsstrecke zu hindert. Die Hülse würde zu schnell zu weit ausgezogen werden und im schlimmsten Fall reißen, worauf gefährliche Pulvergase nach hinten ausströmen könnten. Zudem könnte der Verschluss durch eine zu hohe Rücklaufgeschwindigkeit beim rückwärtigen Anschlag beschädigt werden.

Nun haben wir aber gelernt, dass ein 9x19 mm Geschoss im Lauf einer 9x18 mm Waffe nun mal nicht abdichtet. Da jetzt das Geschoss vorne nicht mehr dicht hält und einfach Teile des Gases entwichen lässt, steht, entsprechen der Gesetzte der Strömungsmechanik wie auch denen der Gasdynamik, hinten weniger Druck zur Verfügung, welcher über die Patronenhülse auf den Verschluss drückt. Der Verschluss wird also, trotz einer größeren Gasmenge aus der längeren 9x19 mm Hülse nicht zu stark angetrieben. Das Abfeuern einiger 9x19 mm Patronen aus einer PM Marakov ist also möglich, ohne dass es zu Hülsenreißern kommt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Geschosse nicht richtig geführt werden und deswegen eine sehr geringe Präzision aufweisen, auch ist ihre Mündungsgeschwindigkeit geringer, da das am Geschoss vorbei entweichende Gas auch für den Antrieb des Geschosses selber nicht mehr genutzt werden kann.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum man nicht einfach auch 9x19 mm Waffen baut, welche diese Methode der Gasentlastung benutzen, damit man sie mit günstigen einfachem Masseverschlüssen mit feststehendem Lauf bauen kann. Und da liegt unser dritter Hund, denn das hat man bereits vor einiger zeit getan in der Form der Hecker & Koch VP70. Hier wird die Gasentlastung erreicht, in dem man einfach die Züge sehr viel breitet und vor allem tiefer gestaltet hat als für 9x19 mm Geschosse üblich gewesen wäre. Diese tiefen Züge lassen Gas entwichen, aber die normal hohen Felder sind nach wie vor in der Lage, das Geschoss zu führen. Die Mündungsgeschwindigkeit von 9x19mm Geschossen aus der VP70 ist zwar niedriger als die von Waffen mit ähnlicher Lauflänge, aber die Präzision bleibt erhalten.

*Zu dem Thema bitte einen Blick werfen in:

- Die principiellen Eigenschaften der Feuerwaffen, Karel Krnka 1902 s.29

- Die Handfeuerwaffen Ihre Entwicklung und Technik, Robert Weisz 1912 s.88

- Handfeuerwaffen, Systematischer Überblick, Jaroslav Lugs 1956 s.302

- Rheinmetall Waffentechnisches Taschenbuch, Dr. R. Germershausen 1977  s.243

- Verschlusssysteme von Feuerwaffen Peter Dannecker, 2016 s.36

- Grundladen der Waffen- und Munitionstechnik, Thomas Enke 2020 s.147