Hallo alle zusammen und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge Fotografie,
wie ich euch bei Instagram ja bereits mitgeteilt habe, führte mich mein Aufenthalt im idyllischen Ostfriesland mal wieder an die Künste um genauer zu sein nach Neuharlingersiel. Im Gepäck hatte ich neben meinem Nikkormaten ( Type EL ) auch eine Rolle eben jenes Filmen, den ich schon so lange mal ausprobieren wollte, sprich den ADOX Color Implosion.
Ihr wisst sicher alle, wie man analoges Abenteuer damals begann und zwar mit dem Wunsch, den Look der 70er Jahre nachzuarmen. Warum ich mir nicht gleich sofort eine Rolle Color Implosion gekauft habe, nach dem in etwas gegen Anfang 2014 von diesem Film erfahren habe, bleibt mir im Nachhinein schleier haft.
Aber jetzt habe ich nicht nur zwei Rollen dieses tollen Film, sondern auch noch eine davon bereits verschossen und das sogar mit echt guten Ergebnissen ..
.. ich meine schaut euch doch mal diesen genialen Look an. Die blassen Farben, das grobe Korn, der weiche Himmel einfach alles an diesem Bild schreit förmlich Retro. Ach und das Motiv natürlich auch.
Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich glatt sagen, dass zum Beispiel dieses Bild hier sicher aus 1973 stammt.
Man muss natürlich immer gut aufpassen, dass man nichts mit aufs Bild nimmt, dass sichtlich nicht in diese zeit gehört. besonders mit Autos bin ich da immer sehr vorsichtig.
Leider hatte ich es bei den meisten Bilder extrem eilig, denn meine Familie wollte ja was sehen und so sind einige Bilder leider etwas falsch belichtet, was sich vor allem im extrem groben Korn des Film niederschlägt. Denn das was man bei der Vergrößerung sieht, ist kein RGB Rauschen des Canoscan, sondern wirklich rundes Filmkorn.
Ja meine alten Freunde die Wasseroberflächen, obwohl ich das mit der Belichtungskorrektur via Kamera nach unten halten und den EA Lock benutzen sehr gut funktioniert hat.
Das letzte, was ich dem Color Implosion zugetraut hätte ist, dass er diese tolle Schärfewirkung hier erzielt. Auch wenn man diese Strukturen hier stark vergrößert, erkannt man immer noch kleine Details. Nun gut, es kam mit dem Nikkor 50mm f2 auch bestes Nikonglas zum Einsatz.
Was ich auch noch kurz erwähnen wollte ist, dass man durch die spezielle und weiche Farbgebung mit dem Film wunderbar auch bei gleißender Mittagssonne fotografieren kann, ohne Angst vor zu harten Schatten haben zu müssen. Da der Film die Schatten quasi schluckt oder genauer ausgerückt, der Film hat einfach einen extrem hohen Dynamikumfang.
Etwas ärgerlich ist nur, dass die Bilder am Ende der, von mir selbst zurecht geschnittenen, Filmstreifen einen roten Rand haben. Was aber daran liegen sollte, dass der noch recht frische Film sich dort gebogen hat.
Aber was solls? Ich war zu ungeduldig den Film länger als einen Tag unter ein schweres Buch zu legen und es passt auch ganz gut zum Look.
Nach dem Besuch das Hafen ging es dann auch an den richtigen Strand, leider fehlte uns aber die Zeit es uns dort gemütlich zu machen und so sind Fotos vom Deich aus alles was ich fotografisch mitnehmen konnte.
Und hier zeigt sich dann auch die Schwäche des Color Implosion, denn für Landschaften ist er leider nicht so geschaffen, auf jedenfall nicht für solche mit viel Leerraum und feine Strukturen auf die Ferne widersprechen eben leider dem groben Korn.
Der Film brauch große Objekte im Vordergrund, die den Betrachter fangen und mit in den Hintergrund führen ..
.. was hier zugegeben nur halb funktioniert, das zwar in Form der Radfahrer ein Mittelgrund Element vorhanden ist aber der Betrachter kommt einfach nicht im Hintergrund an, da hier auch die Tiefenschärfe viel gefressen hat.
Alles in allem macht aber Farblook aber seine Arbeit super und so verzeiht man den Bilder vieles, was man einem Bild mit Realfarben übel genommen hätte.
Was zu meiner Überraschung aber auch geht, ist mit dem Film aus einem Strand eine Wüstenlandschaft zu machen. Was dem lebendigen Stand hier gegenüber aber extrem unfair ist.
Guckt euch das doch mal an, das sieht doch aus wie eine Ufo Absturzstelle in der Wüste von Neu Mexico oder einen Aufnahme der DMZ in Vietnam. Fotografie ist, nach Martin Parr, eben immer zu einem großen Teil Propaganda.
Hoch interessant am Color Implosion ist das "bursting red" also das extreme hervorstechen roter Elemente. Dabei bricht jedoch nicht willkürlich jedes Rot den Rahmen, denn die orangen Quasten im Bild mit dem Netz und der rote Korb auf dem Fischerboot verhalten sich normal und werden genau so geschwächt, wie alle anderen Farben auch.
Erst wenn das Rot eines Objektiv einen gewissen Grad an Sättigung übersteigt, explodiert die Farbe und man bekommt, auch schon bei 100 Asa, ein knalliges Rot, dem auf der RBG Skala aber noch ein Hauch zum totalen Rot fehlt. Was ich auch begrüße, denn so hat man noch gut Zeichnung in den roten Objekten.
Ich weiß nicht warum, aber ich verspüre immer den Drang Wohnmodule und Camping Einrichtungen zu fotografieren. Ich meine Klar, es sind tolle Motive aber bei mir wird das langsam zwanghaft. Dabei kann ich es mir selber kaum vorstellen, in so einem Ding durch die Gegen zu fahren und auch vor den Waschhäusern hab ich irgendwie Bammel.
Besonders, nachdem mir eine nette Dame damals in Nieuwvliet erzählt hat, das jemand dort im Waschhaus eine ganz besondere Hinterlassenschaft hinterlassen hat. Naja das Camping Viertel von Nieuwvliet hab ich ja auch fast totgeschossen .. aus der Ferne.
Was richtig tolles gabs dann noch auf dem Parkplatz, ein umgebautes Feuerwehrauto. Wie cool ist das denn? Lustigerweise, hat dieses Auto genau die Sättigung an rot, die gerade so ein wenig anfängt zu bursten.
Ach und bevor ich es vergessen, die Hautfarben, die der Color Implosion produziert sind klasse und dank des guten Kontrastumfangs, braucht man auch kaum Angst vor Nasenschatten zu haben. Trotzdem sind die meisten Portraits eher nicht so toll geworden, weil die Personen einfach die Augen zu stark zusammenkeifen.
Eine Begegnung der dritten Art, hatte ich dann wieder Zuhause angekommen, also in dem Zuhaus, welche für den Urlaub mein Zuhause war. Dort im Garten wollte ich einfach nur ein Bild von einer
Rose machen.
Dabei höre ich es weiter hinten rascheln, denk mir aber nichts dabei, denn hier huschen ständig Vögel durch die Gegend. Ich widme mich also wieder der Rose und denke dabei noch, dass das Rascheln für einen Vogel doch ein wenig laut war. Nachdem ich das Foto geschossen habe und ich mich umdrehe .. spring da einfach ein Reh hinter dem Baum hier mitten auf die Wiese und guckt mich gut eine Sekunde lang an.
Ich hab erst gedacht ich guck nicht richtig und war so erschrocken, dass ich gar nicht daran gedacht habe ein Foto zu machen. Nach diesem Augenblick, der sich jedoch wie eine halbe Ewigkeit angefühlt hat, hab ich dann natürlich sofort langsam zu meiner Kamera gegriffen und diese erstmal wieder gespannt aber bevor ich die Kamera anlegen und dem Rah näher kommen konnte, hat dieses plötzlich in Panik kehr gemacht und ist durch den Gemüsegarten, über den Hof auf den Gehweg um die Ecke und zurück in den Wald. Ich hab echt gedacht, ich wär in Life is Strage oder sowas. Dabei ist mein Spiritanimal der Stör.
Ein wenig knatschig, dass ich das Reh verpasst habe, wollte ich dann noch den obligatorischen Testschuss machen aber da der Monitor, welchen ich hier benutzen darf, chronisch viel zu blass eingestellt ist, hab ich mir eine andere Methode ausgedacht.
Na kommt euch das Bild eventuell bekannt vor?
Genau, das selbe Bind hab ich auch mit der Fuji x10 aufgenommen und vor einigen Tagen nach Tumblr hochgeladen, hier aber die Urversion und sogar ohne die Astia Filmsimulation, die ich sonst immer benutze.
Gut, ich hoffe euch hats gefallen, also mir gefällt der Color Implosion extrem gut und kann es kaum erwarte, mit ihm mal wieder nach Nieuwvliet zu kommen.
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