13. April 2014

Im Zoo mit der Kodak Vollenda 620 ( Sprocket Mod )

Hallo alle zusammen,

es tut mir leid, dass es bis hierhin etwas gedauert hat aber die Sprocket Squares welche die Vollenda, nach meiner kleinen Modifikation, so ausspuckt - sind nicht gerade einfach einzuscannen, da sie nicht in die Marken des 9000f passen, manuell gescannet werden müssen und man sie in Photoshop auch noch etwas nachstubsen muss, damit sie in digitaler Form auch grade sind.

Aber hier mein erstes Bild oder auch nicht denn das erste Bild, welche ich geschossen habe erschein garnicht auf dem entwickelten Streifen. Mann muss wohl bei dieser Art Modifikation zwei Bilder vorspulen, bis man richtige Bilder machen kann.

Wer gerade nicht weiß, von was ich rede hat scheinbar die Links Oden im Text einfach ignoriert und bekommt hier noch mal den Link zur Vollenda 620 Sprocket Mod.


Hier also mein zweites Bild, ein putziges Erdmännchen auf einem Baum. Die Streifen oben und unten sind leichte Doppelbelichtugen, weil das mit der halben und einer viertel Drehung bei den ersten Paar Bilder noch nicht so gut funktioniert.










Das die Vollenda 620 nicht die Kamera mit dem besten Komfort ist, sieht man hier. Anstelle des majestätischen Kondors habe ich hier doch glatt das Gitter im Fokus, aber ich bin halt nicht so gut im Abschätzen von Entfernungen und einen Entfernungsmesser hatte ich auch nicht zur Hand.

Aber was solls? Dann war das eben künstlerisch gemeint und soll den Blick des Betrachters gezielt aufs Gitter lenken .




Wie man am Erdhörnchen gut sieht und beim Kondor erahnen kann, funktioniert der modifizierte Ramensucher auf weite Entfernungen ganz gut wo er aber extrem daneben langt ist bei Nahen Objekten ..


.. na was wollte ich hier fotografieren? Zumindest schon mal nicht den Baum.

Was man aber am Baum gut erkennen kann ist, dass die Vollenda für ihr Alter, sie stammt im besten Fall von 1939, schon gut scharfe Bilder liefert.


Was man jedoch deutlich erkennt ist, dass sie nie für Farbfilme ausgelegt war. So wirken einige Bilder immer mal wieder milchig und auch die Farbwiedergabe scheint nicht immer ganz korrekt zu sein. So wirken Hauttöne immer wieder stark lila.









Das kann aber auch teile meine Schuld sein, denn auch wenn ich dieses mal die Hilfe von einem funktionierenden Belichtungsmesser begleitet wurde, so habe ich doch die ein oder andere Aufnahme sichtlich unterbelichtet.


Das imposant aufgerissene Maul dieses Yaris* hier, kann man leider nicht erkennen.

*Schreibt man die so?



Damit ihr nicht den PokeDXn benutzen müsst um zu wissen, welchen Film ich hier verwende, sage ich es euch einfach. Alle Bilder hier sind auf dem 400 von Rossmann entstanden. Laut PokeDXn wie bekannt ein unbekannter Fuji mit 400 Iso und 36 Bildern.


Auf dem Bild selber sehr ihr übrigens zwei kämpfende Hähne, leider etwas weit weg mit Gitter und nicht in der imposantesten Pose. Aber der Gehäuseauslöser der Vollenda ist doch sehr gewöhnungsbedürftig und nicht immer der schnellste . Es hat schon seinen Grund, warum damals oft kurze Drahtauslöser verwendet wurden.


Auch bei diesem Film scheint zu gelten, zu dunkle Bilder werden magentafarben, überbelichtete grünlich. Hier habe ich aber extra noch einen Blende weiter runter geschaltet.


Wer sich übrigens, wie ich anfangs auch, fragt woher der rote Punkt unten in der Mitte immer kommt - das ist das nicht gründlich genug abgeklebte rote Filmzählloch auf der Rückseite. Minimal durchfallendes Licht belichtet die Bilder rot währen sie, noch von der Schablone verdeckt, auf ihren Einsatz warten.

Wenn man genau hinsieht, erkannte man wie lange welches Bild dort auf seinen Einsatz gewartet hat.



Hier noch mal einen besseren Baum ..


.. wenn das mal keine Likes gibt, obwohl es stellen ja gerade im Moment alle solche Bilder rein und ich bin spät dran ..

Also ich mag das Bild und das reicht mir ..






Übrigens gefallen mir die Löcher richtig gut, auch wenn damit viel mehr Aufwand verbunden ist als bei einfachen 35mm Aufnahmen.


Interessant ist das neue Format vor  allem in Verbindung mit der Brennweite der Vollenda. Diese ist antiquiert mit 10,5 noch in Zentimetern angegeben und entspricht ohne große Umrechnung 105mm Kleinbild. Da ich aber das Format um die Trasportstreifen erweitert habe, erhalte ich eine von 24 auf 28 erweiterte Diagonale und damit einen Cropfaktor von 1:0,86 meine 105mm Vollformat entsprechen also 90mm "Sprocket Square".

Entschuldigt die komplizierte Rechnung aber im Moment steh ich auf sowas.


Ich finde 90mm eine sehr angenehme "theoretische" Brennweite, nicht zu nah und nicht zu fern. Schade dass diese Brennweite meist nur Professionellen Fotografen vorbehalten bleibt, also jenseits von Zoom Objektiven.


Hier noch mal ein Bild von Blüten .. herrlich dieser Frühling.






geschossen hab ich übrigens immer mit einer mittleren Blende von 5,6 oder 8. Nicht weil ich meine Neigung zur Offenblende aufgegeben habe sondern, sondern eher weil die Vollenda 620 mit einem Maximum von einer 250stel Sekunde recht langsam ist, der 400er Film tut da sein übriges.


Überhaupt ist die Kamera mit ihren Zeiten sehr unflexibel, man hat Freihand nur 1/100 und 1/250 zur Verfügung, alles andere würde man bei ihrer 105mm Brennweite verwackeln. Richtig bescheiden ist zudem die Tatsache, dass man einmal auf 250 gespannt, nicht mehr auf 100 zurückschalten kann. Das umschalten von 100 auf alle anderen zeiten außer 250 ist jedoch möglich.

Hier die Bewegungsunschärfe bei einer 100stel Sekunde, leider leicht unterbelichtet.


Mal im ernst, wie nennen die Wuppertal denn bitte ihre Straße? Die Kaiser-Wilhelm-Allee ist ja noch cool aber bei der Walkürenallee wird langsam merkwürdig.


Wer wissen will, was ich meine guckt einfach mal bei Google Maps vorbei.

Wie da einfach nur Ali Baba's Kebab zwischen Hindenburgstraße und Freyastraße liegt.



Kaum aus dem Zoo raus, merkt man auch schon wieder wo man ist. Also ich habe nichts gegen schrottige Ecken, besonders nicht wenn da dankbare Motive herumstehen.


Als Fazit kann ich sagen, das der Zoo in Wuppertal immer noch klasse fürs Fotografieren ist und das meine Modifikation zwar großartige Bilder produziert aber man auch recht viel dafür tun muss. Also Basteln, die Filmrolle im dunkeln entnehmen, den Film selber schneiden, alle zwei Bilder manuell einscannen, die Bilder nach bearbeiten etc.

ich freu mich auf jeden Fall, dass sie was geworden sind.

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