2. Juni 2016

Atrox - ein Blick in den koreanischen StarCraft Klon

Hallo alle zusammen.

Na, kennt ihr noch Atrox? Nein? Das gute Stück ist ein koreanischer Clon unseres geliebten StarCraft. Ich hatte vor Urzeiten mal einen Artikel dazu in der Gamestar gelesen, also in einem Zeitalter, in welchem ich noch kein Internet hatte.

Das ganze sah aus wie Starcraft nur mit etwas weniger Kontrast und mit einer leicht schärferen Wirkung. Lasst euch davon aber nicht beeindrucken, am Ende ist Schärfe immer eine rein subjektive Empfindung.

Ich hatte also letztens Glück und habe das Spiel bei einem Bekannten im Regal erspäht und spontan darum gebeten, mir das gute Stück mal ausleihen zu dürfen. Gesagt getan, mit zu mir nach Hause genommen, installiert und festgestellt: Das ganze läuft unter Windows 7 natürlich nicht oder zumindest nicht in den richtigen Farben.

Also schnell die alte XP Möre aus der Ecke gezogen und darauf weiter versucht, wo es auch ganz passabel lief. Wenn man auf dem PC nicht vorher noch was gemacht hat. Denn wie es mir vorkommt, ruckelt sich mein alter 64Bit Einkern AMD unter dem letzten Servicepack von XP einfach nur zu Tode.

"Ich merke gerade übrigens, dass das Spiel selber eine Screen machen konnte und meine ganze Drückerei auf f12 und Druck nichts gebracht hat, deswegen gibt es jetzt leider nur iPhone Fotos."

Das Spiel kommt in einem Menü recht einfach daher, man kann lediglich die Kampagne, Online und Eigenen wählen. Dabei ist die Kampagne nicht vertont und wirft einen einfach mit einer Gruppe in die Schlacht der Menschen gegen die Zergimmitate, ohne dass es zu dem in Starcraft so spannenden "First Contact" kommt. Man betritt diesen, anscheinend bereits ausgebrochenen, Konflikt sogar mit zwei Helden Einheiten, die einem vorher mit keinem Wort vorgestellt werden, die dafür aber trotzdem nicht sterben dürfen. Man habe ich das als Kind gehasst, wenn X nicht sterben darf, ich hab solche Einheiten einfach immer aus Angst in der Basis verschimmeln lassen.

So Kampagne abgehakt, Online erst gar nicht angeklickt und dafür aber gehofft unter "Eigene" einen Skirmish Modus zu finden. Und ja, hier kann hat man den bekannten "Melee" Modus, bei dem sich die Machen noch nicht mal einen eigenen Namen ausgedacht haben.

Ich hab mich natürlich direkt für die Menschen entscheiden, um meinen eigenen "First Contact" zu haben .. oder zu machen, ich weiß grad nicht, welches Verb da am besten passt. Man startet wie im Original auch, mit einem Hauptgebäude und ein paar Arbeitern, die eine Kristall ähnliche Ressource direkt abbauen. Dabei verschwinden die guten Helfer in Löchern, auch denen es blau leuchtet. Was einfach nur extrem nervt. Sobald man einen Arbeiter zum Bauen braucht, muss man extrem schnell sein, denn einmal in einem dieser Löcher verschwunden, wird der Bauknecht deselektiert.

Auch das "Bauen" neuer Arbeiter ist verwirrend, der erste wird ganz regulär für 50 Blauzeug gekauft und wird dann gebaut. Der Nächste, den man baut, wird zwar in die Warteschleife aufgenommen aber die Mineralien, werden einem nicht abgezogen sondern erst dann berechnet, wenn der Auftrag auch an der reihe ist. Dadurch kann man extrem schlecht planen. Will man also gerade eine Kaserne für 150 errichten, kann es sein, dass einem auf einmal 50 Mauon ( oder so ) fehlen, weil gerade ein einer Arbeiter gebaut wird, der in der Warteschlange war.

Neben den Löchern aus denen es bläulich leuchtet, gibt es nochmal genau die gleichen Löcher in denen eine schwarze Flüssigkeit blubbert. Im Gegensatz zum Vespingas muss man hier die Gebäude daneben bauen, um das Quark genannte Zeug zu erhalten, was einfach nur extrem so schnell geht, dass man einfach nie einen Mangel daran hat. Auch kann man in den Raffinerien Quark gegen Mineralien oder Meuon(?) tauschen, was ich im ersten Anlauf aber nicht getan und promt mein erstes Spiel verloren habe.

In der nächsten Runde habe ich dann anstelle von vielen Arbeitern, einfach zig Raffinerien aus dem Boden gestapft und ständig Quark umgewandelt. Damit verliert das Spiel zwar extrem an taktischer Tiefe, wird aber auch extrem einfach. Denn werden extremen Schwierigkeitsgrad von StarCrafts Skirmish kennt, der weiß wovon ich rede und die Insekten Aliens sind ziemlich Rush freudig. So hat man sehr schnell die erste Welle von Zergling Äquivalenten in seiner Basis.

Die Streitmacht der Menschen sieht in etwas wie folgt aus: Man hat einen normalen Soldaten mit einem Sturmgewehr, dann bekommt man einen Kommando, der ebenfalls ein Sturmgewehr besitzt, dieses hat aber mehr Reichweite, kann dafür aber keine Lufteinheiten angreifen. Bis hierher schon mal sehr logisch .. Was mich aber voll aufgeregt hat war, dass der "Ghost" trotz gut sichtbarem Gewehr in der Hand, nicht angreifen kann, sondern nur Giftpfeile gegen "Mana" verschießt. Ich konnte schon als Kind keine Einheiten leiden, die nur Zaubern aber nicht kämpfen konnten. So cool Psisturm und Blutbad im Original auch waren, benutzt habe ich sie nie wirklich.

Ärgerlich, da ich schon eine halbe Armee aus Ghosts zusammen hatte, die man in Atrox schon auf einem niedrigen Techlevel bekommen kann. Allgemein, hat man an den Einheiten nur ein ganz klein wenig was geändert. So ist der Flammenwerfer nur in der Waffenfabrik zu bekommen, der Panzer kann sich nicht ausfahren, dafür hat man eine Luftabwehr, die das kann aber dadurch nicht wesentlich effektiver wird, weil die meisten Lufteinheiten eh nix aushalten.

Die einzige wirklich neue Idee ist ein Flugbunker, der sich tarnen kann. Man kann diesen also mit Einheiten beladen, sich tarnen lassen, in der Basis vom Gegner laden und dass steht auf einmal ein Bunker in seiner Eko .. schon lustig. Wenn ich den Bunker nicht mit Ghosts bestückt hätte.


Besonders gespannt war ich natürlich auf die Namen der Insekten Aliens, denn hier hat man ja immer ein großes Problem, da die Insekten nicht mit den Menschen direkt kommunizieren und untereinander ja eher durch Hormone, Psi und so einen Kram. Die Insekten geben ihren Einheiten ja keinen Namen. Aus diesem Grund sind ja bis jetzt alle her gegangen und haben die Namen benutzt, welche die Menschen den Aliens gegeben haben.

Warhammer 40k, also die eigentlichen Erfinder dieser Art des Ausserirdischen haben ja zu dem gegriffen, was von Europäer gerne bemüht wird um neue Erscheinungen zu beschreiben: Latein. So finden sich unter den Tyraniden - Carnifexe, Venatoren, Symbioneten und den Liktor. Wohingegen sich StarCraft ja eher einer Mischung aus Griechisch, Latein und Englisch bedient - Hydralisk, Mutalisk, Ultralisk, Overlord und dem deutschen Diminutiv - Zerg'ling.

Um so gespannter war ich natürlich wie den Atrox seine so nennen wird und des erste gegnerische Spukvieh, also das Hydralisken Gegenstück, war mit "Leopard" auch ganz interessant um schreiben, besonders, da das gute Ding so gar keine Ähnlichkeit mit der namesgebenden Großkatze hatte, sonder eher wie eine Qualle oder Pflanze anmutete.

Die anderen Einheiten waren jedoch weniger kreativ benannt, so war ich etwas enttäuscht, nur noch Fires, Rakes und einen .. Behemoth anzutreffen. Ehrlich einen Behemoth? Das ist so extrem ausgelutscht, jeder nennt sein Dickstes Vieh so! Aber ok, das Spiel ist etwas älter und ich finde zu der Zeit was das noch ok.

Der gute Behemoth ist übrigens noch nicht mal das dickste Vieh der pseudo Zerg, sondern eine eher kleine schnelle Nachkampfeinheit, die auf einem ähnliches Techlevel verfügbar wird, wie der Ultralisk, das Ding hält aber weniger aus und ist dem erwähnten Liktor der Tyraniden nachempfunden. Er greift aber nicht mit seinen vielen Krallen an sondern spruckt Feuer .. ehrlich .. mich hat es als Kind ja auch schon immer aufgeregt, dass der Hydralisk seine Klauen nie benutzt aber das ist ja noch schlimmer.

Ich hab die Aliens dann irgend wann bis in ihre Basis zurück geschlagen und mir dann auch mal die Gebäudenamen angesehen, denn diese sind ja fast genauso spannend, wie die Namen der Einheiten. Warhammer hat ja keine Gebäude und StarCraft ist ja her gegangen und hat neben dem latinischen Extraktor alles entweder nach seiner Funktion oder nach der dazugehörigen Einheit ( +Bau, Höhle, Nest ) benannt. Den Machern von Atrox ist hier aber endgültig die Kreativität ausgegangen und so haben sie das Hauptgebäude einfach mal einfach Königinnen Nest genannt und dem Rest einfach irgendwelche Kryptischen Abkürzungen gegeben, was ist denn "HCL Haunt" für eine Name für ein Insekten Gebäude? Fast noch schlimmer ist die Bezeichnung, des Quark bzw. Gasabbaugebäudes .. Raffinerie, einfallsloser geht ja nicht mehr oder?

Nach meinem Sieg über die Insekten, habe ich dann auch gleich ein Spiel als selbige begonnen. Was soll ich sagen, das ganze Zergsystem mit Larven, Kriecher und Overlords ist natürlich weg. Einheiten wie die kleinen Fires werden ganz normal in Gebäuden gebaut. Gebäude darf man einfach überall bauen und für die Versorgung bzw. das Einheiten Limit, baut man einfach Gebäude sogenannte Toza Farms, was auch immer das sein soll.

Da man für den Bau eines Gebäudes aber immer noch eine Drohne bzw. einen Ozzy opfer muss, hat das teilweise dramatische Auswirkungen aus die Ökonomie. Produziert man zb. gerade nicht genug Mineralien und ist gleichzeitig am Einheitenlimit. So muss man eine Drohne aus dem Abbau abziehen und erstmal opfern, um eine dieser dummen Farmen zu bekommen.

Die Einheiten bewegen sich relativ nah an denen der echten Zerg, nur bekommt man zusätzlich einen Bodenspäher, der zwar nicht direkt angreifen aber mit seiner Fähigkeit "Snipe" eine gegnerische Einheit sofort ausschalten kann. Man kann also einfach eine ganze Menge dieser Spähdinger bauen und damit halbe Armeen plätten, das ist zwar viel geklicke aber es lohnt sich.

Nach kurzer Zeit wurde ich dann von den Hi-Tech Aliens gnadenlos geplättet. Wodurch ich dann gezwungen war, doch gegen Menschen zu kämpfen, da diese schlechter sind oder eben von der Ki schlechter gespielt werden. Dabei haben die Insekten beim auftechen immer mehr Einheiten zu Verfügung, die dann gar nicht mehr ekelig sind, sondern teilweise sogar recht niedlich. Der Rake zum Beispiel erinnert sogar an die Einhiten der Gunguns aus Starwars Galactic Battleground. Und die Käfer Artillerie, die aus ihrem Arsch Energiebälle schießt ist albern.

Aus Zeitgründen, spare ich mir hier einfach den Bericht über die Highttech Aliens, die zwar in Sachen Einheiten extrem an den Protoss angeleht sind aber zumindest sehen ihre Gebäude etwas anders aus.


Ich merke gerade übrigens, dass das Spiel selber eine Screen machen konnte und meine ganze Drückerei auf f12 und Druck nichts gebracht hat, deswegen gibt es jetzt leider nur iPhone Fotos.

Übrigens sieht man hier auf dem Bild deutlicher als irgend woanders, dass das Spiel aus Korea stammt.

So, das wars auch schon ich hoffe es hat euch gefallen und ihr müsst Atrox jetzt nicht selber spielen.

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