7. Mai 2015

Die Nikon F & ein Kodak Diafilm

Hallo alle zusammen und herzlich Willkommen,

nachdem mich einige schon komisch angucken, weil ich mit der Nikon F meine beste Kamera seit gut einem Jahr noch nicht einmal eingesetzt habe, kommt sie jetzt direkt mit meinem Knall und zwar mit einem Kodak Diafilm, denn wie ihr sicher wisst, habe ich einen der letzt verbliebenen Diafilme von Kodak günstig ergattert und nur auf den richtigen Moment gewartet.

Und dieser kam früher als erwartet, denn ich dachte, ich müsste für ein würdiges Event bis zum Sommer warten müssen. Aber als ein Besuch im Duisburger Zoo anstand hab ich natürlich sofort die Change ergriffen, denn der nächste größere Urlaub soll eh eher in Richtung Lomo und Polaroid gehen.

Wie beim setzten mal aus, seht ihr hier nicht das erste, sondern das beste Bild, also das beste Bild der ersten zehn, denn das wirklich beste Bild wäre hier leider zu stark anachronistisch zur geplanten Erzählstruktur.

Dieses Bild hier finde ich vom Aufbau sehr gelungen nur leider fehlt im Schärfe, welche das Nikkor-Q 20cm bei seiner Anfangblende 4 nicht wirklich zu liefern scheint oder ich hab einfach nicht richtig fokussiert, kann auch sein.

Ich muss mich einfach daran gewöhnen, dass man Nikon in eine andere Richtung dreht als Canon. Hier übrigens das erste Bild, ja ich weiß das 00 also doppel Nullte Bild zu schießen tut man normalerweise nicht aber ich schätze bei einem Kodak Diafilm darf man das mal versuchen.

Wie ihr seht, hab ich damit auch gleich einen tollen sonst Schuss versaut. Wenn man genau hinsieht, sieht man unten am Bildrand einen Pelikan, welcher gerade eine Fisch hoch wirft und dieser sich im Moment des Schusses genau zwischen seinen beiden Schnabelhälften befindet. Einen Distinctive Moment im Sart Burn, das hat zumindest nicht jeder.

Übrigens sind die Farben Kodak Dia typisch extrem genial. Beim Pelikan sind sie extrem weich und passen perfekt zum Gefühl des Frühlings, hier beim Elefanten sieht man das Verhalten auf der Stirn wobei der Film sich dann in den dunkleren Partien anfängt anders zu verhalten und aufeinmal mehr Schärfe aufnimmt und ins gedecktere abrutscht.

Geladen hab ich den Photomicsucher der Nikon F übrigens mit handelsüblichen PX625A Batterien mit 1,5 Volt. Dabei hab ich den Belichtungsmesser auf 175 Asa eingestellt, was ja sichtlich ganz gut funktioniert hat.

Leider ist der Schuss verframt und ich hätte besser unten den Rüssel ganz mit drauf genommen, dafür aber Himmel weg genommen.

Und Otter, zwar nicht ganz so niedlich wie meine beiden Kuschelotter auf BW400CN aber das Bild zeigt noch mal besser als der Elefant, wie der Kodak Panther X, wie der Diafilm komplett heißt, wie dunklere Partien leicht ins Magentafarbene abrutschen.

Und natürlich hat das Bild viele gelbliche Höhen.



Auch wenn ich den Pelikan leider verdorben habe, so habe ich diesen entscheidenden Moment hier doch gut eingefangen, wie ich meine. Kurz bevor der Delphin den Ball trifft.

Leider musste ich hier das 20cm gegen das Nikkor-S.C 50mm tauschen, da die Lichtverhältnisse es einfach nicht anders zuließen. Auch hab ich sicherheitshalber einen etwas erhöhten Platz gewählt, das Foto wäre zwar bestimmt von einem tieferen Winke aus besser geworden aber ich will ja meine Ausrüstung beim ersten Einsatz nicht überstrapazieren. Später flog übrigens dann noch ein Ball gute zwei Meter an mir vorbei.


Übrigens haben so unglaublich viele Leute das Geschehen mit ihren Handys und Camcordern gefilmt, jeder zweite hatte so ein Ding draußen. Am merkwürdigsten fand ich jedoch eine anscheinend recht aktuelle Canon Kamera mit einem glänzend schwarz lackiertem Objektiv und etwas, was wie ein ovaler goldener Quality Controll Sticker aussah.

Hier nochmal eine kleine Impression aus dem Chinesischem Garten, wer mehr davon sehen möchte, dem empfehle ich natürlich meinen ausführlichen Rundgang mit der Seagull, wie man sieht hab ich nicht nur Probleme damit, meine Lichtschachtsucher Kamera gerade zu halten.

Übrigens war der Kodak EPL 400x, so seine Kurzkennung, erstaunlich leicht zu entstauben entweder zieht er weniger Staub an oder man sieht Staub auf Diapositiven ohnehin weniger deutlich.

Dafür war die Rahmung nicht so einfach, denn der Canoscan 9000f Mark I findet hier die Bildräder nicht so gut und man muss bei so gut wie jedem Bild nacharbeiten. Das könnte zwar auch an der Nikon F und ihrer 100% Sucherabdekung liegen aber das denke ich eher weniger.

Die Kamera an sich ist richtig klasse und ich kann verstehen, warum sie so lange "der Standard" unter den professionellen Kameras war.

Die Mattscheibe ist so scharf, dass man den Schnittbildindikator so gut wie garnicht benötigt. Dafür ist das Belichten jedoch nicht immer ganz einfach, denn Nachführsystem ist Nachführsystem aber glaubt mir, die Verschlusszeit im Sucher zu sehen und die Blenden Zahlen auswendig zu lernen lohnt sich wirklich.

Ist der rote Panda nicht knuffig, wie er da auf dem Ast liegt und schläft?

Was leider nicht so super gelöst wurde, ist die Sache mit dem Zeitenrand, denn dieses muss, zumindest beim Photomic Ftn, mit zwei Fingern gegriffen und gegen einen kleinen Widerstand bewegt werden. Die Kamera folgt als Kind der 50er Jahre eben noch dem Prinzip der festen Zeitwahl.

20cm sind als Brennweite zwar schon ganz ordentlich aber ab und zu hätte ich mir mehr gewünscht, auch wenn ich dann mit einem 400er Film sicher nicht weit gekommen wäre.

Denn die meisten Fotos entstanden echt am Minimum, also mit Blende 4 und einer 250stel Verschlusszeit, der letzten für 20cm noch akzeptablen Zeit, also freihändig. Mein 300mm Nikkor-H müsste ich dann bestimmt auf ein Monopod setzen.

Dieses Bild hier ist übrigens leicht unterbelichtet worden, was man an dem Magentastich erkennen sollte. Ich weiß nicht wie das kommt, denn hier liegt eigentlich keine kritische Lichtsituation vor, daher schiebe ich das ganze mal auf einen Bedienfehler meinerseits.

Von der Komposition her finde ich das Bild jedoch recht nett, mit dem Erpel als Sujet wobei Bordstein und Baumstamm sowohl einen Rahmen als auch Führungslinien bilden, welche auf die Ente zeigen.

Na wer will Bokeh? Hier eine Schildkröte aus einem der Häuser, wie man sieht war das ganze jedoch nicht als klassischer Bokehschuss geplant und ich war am Ende selber erstaunt, wie heftig das ganze ausgefallen ist. Richtige Bokeh Balls hat das Bild leider nicht und der Fokus sitzt auch nicht so wie er sollte, bei schlechten Lichtverhältnissen sollte man sich dann doch lieber auf den Schnittbildindikator verlassen.


Auch sollte ich mal angewöhnen öfter mal die Abblendtaste zu betätigen, denn zuviel Tiefenunschärfe kann ein Bild auch mal ruinieren.

Na was hab ich hier versucht darzustellen? Nicht so einfach oder?

Der Orangutan im Hintergrund macht gerade eine Bewegung, welche in ihrer Form an den Baum im Vordergrund erinnert. Tija sieht man aber leider kaum, da das Bild bei zu offener Blende geschossen ist.

Naja, der Baum alleine es eigentlich auch so ein bisschen und eventuell merkt es ja jemand ..

Ok, diese Belichtungssituation war einfach zuviel für den Photomic aber sonst macht das gute Stück für sein Alter eine extrem gut Figur wie ich finde. Ich kann auch nicht verstehen, warum alle immer auf dem Ding rumhacken, gut es hat eine ein wenig eigenwillige mittelbetonte Integralmessung aber bis jetzt habe ich kein Grund zur Klage.

Wenn das Foto hier enger geschnitten wäre, hätten die hellen Hörner vor dem schwarzen Hintergrund durchaus ein Motiv sein können ..




Hier dagegen mal wieder ein Motiv mit richtig vielen schönen Höhen und ohne Belichtungsfehler obwohl ich dieses relativ helle Motiv nicht nachkorrigiert habe. leider muss ich zugeben, dass ich die Fotos hier solange aufgeschoben habe, dass ich nicht mehr weiß, ob der Vogel eine Weile so stand oder ob ich auch diesen kleinen Distinctive Moment eingefangen habe.

An anderen Fotografen waren auffällig wenig unterwegs und wenn man mal einen sah, dann mit Nikon oder Bridgekamera. Letztere scheinen immer beliebter zu werden, kein Wunder, denn die klassische Kompaktkamera wurde ja quasi vom Smartphone im Stück geschluckt.


Das 20cm ist übrigens super für Protraits, auch wenn das hier leider nicht gerade die Realsten Bedingungen sind aber keiner meiner Begleiter wollte ein Foto von sich, sich aber nachher beschweren, warum keine Fotos von ihnen den Diavortrag begleitet.

Hier sind dann jetzt auch mal ein paar Bokehballs dabei, wenn es auch unspektakuläre f4 Balls sind.

Übrigens kein schlechter Name ..



Dagegen habe ich dieses verlorene Profil eines Bisons total versaut und nur dessen Hörner scharf aufs Bild bekommen. Naja Nikon geht halt in die andere Richtung also in die entgegengesetzte von Canon und allem was ich sonst so kenne ..also so weit ich weiß. Eventuell sollte ich mal eine Liste machen in welcher Richtung bei welchem Objektiv Unendlich liegt.

Übrigens haben die Bilder bei einhundert prozentiger Vergrößerung leichte chromatische Aberrationen echt dachte ich, dass eventuell die Nikkore daran schuld seien da diese ja technisch gesehen schon etwas älter sind aber dann müssten solche ja auch auftauchen, wenn ich die Objektive an meiner Canon 10D benutze.

Aber mir viel recht schnell wieder ein, dass auch die meisten Staubkörner identische Farbsäume aufwiesen und so schätze ich, dass der Scanner schuld ist und Diafilme nicht ganz so sauber digitalisiert wie Negative oder es liegt einfach an der höheren Auflösung, denn der Canoscan 9000f Mark I holt aus den Dias 30 Megapixel heraus. Da ich jedoch nicht plane, die Bilder in der nächsten Zeit auf Großleinwand zu plakatieren hab ich sie auf humane 8MP heruntergerechnet, auch weil der natürlich abgelaufenen Kodak die Schärfe der Nikkore nicht mehr ganz so gut aufnehmen kann.

Zumindest nicht mehr in den Höhen, wie dieses Bild hier mal weider zeigt. Aber Schärfe ist nicht alles und so lebt dieses Bild hier vorallem von Geometrie und Kontrast.

Und hier kommt das meiner Meinung nach beste Bild dieser seltenen Rolle Film.

Der per Instagram angekündigte farbenfrohe Pfau, auch wenn der PantherX jetzt leider nicht der bunteste aller Filme ist, was ich eigentlich nicht erwartet hätte, denn so bunt wie der UltraMax von Kodak daherkommt ..

Ich mag das Bild auch wenn es natürlich zum Großteil von der Schönheit des Vogel getragen wird und nicht von einer genialen Komposition oder gutem Licht. Aber ich hatte das Gefühl, der Pfau würde sich gleich wieder verdrücken und so hier es schnell sein.


Auch sehr beeindruckend ist dieses Bild, da es über besseres Licht verfügt, das Gegenlicht bringt die Konturen des Vogel zum Leuchten und das Bokeh ist super weich.

Nur leider ist die Komposition, mit dem Kopf einfach in der Mitte, derart platt, dass ich mich ein klein wenig für dieses Bild schäme. Aber wie gesagt ich hatte es eilig.


Wie man das bei einem guten Motiv immer machen sollte, bin ich später nochmal zurück gekommen um das letzte Bild dieses Filmes, von dem ich sicher nie wieder ein Exemplar bekommen werde, würdig zu verschießen.

Zu meiner Überraschung war der Pfau zwar von der Mauer gestiegen befand sich aber trotzdem ganz nah und hatte zudem sein Rad aufgeschlagen, ich wechselte schnell vom 20cm aufs 50mm Objektiv und muss beim schnellen Wechsel irgendwie den Mitnehmer des Photomic Suchers leicht verbogen haben, so das dieser beim Aufsetzen des Fünfzigers zwar nach oben aber nicht wieder nach unten sprang. So dachte die Kamera, es sein ein 5.6 Objektiv angesetzt obwohl ich eine Blende von 2.8 eingestellt hatte. Folge war natürlich eine extreme Überbelichtung und diese können Diafilme ja so garnicht gut ab.

Aber was solls, das Foto ist eh schief und viel zu klischeehaft, danke Nikon F das du mir dieses Bild versaut hat, sonst wäre ich noch auf die dusselige Idee gekommen, dies sei mein bestes. Ein Bild ohne Komposition soweit kommts noch ..

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