25. November 2012

Unterschied zwischen Kaliber, Patrone und Munition - Patrone Namen

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Übersicht:
Patronenname

Zusätzlich zu ihren zöllschn und metrischen Maßangaben, bzw. Nominalkalibern haben mache "Kaliber" zusätzlich noch Namen, besonders verbreitet ist dies unter den zöllschn Kalibern. Eigentlich hat jede Patrone einen Namen, es kommt nur darauf an wie oft dieser genannt wird. So gibt es zum Beispiel mehrere Kaliber .50 Patronen.

.50 AE ( Action Express )
.50 Beowolf
.50 BMG ( Browning Mashinegun )

Dies sind nur die drei bedeutendsten, Erste ist eine Hochleistungspatrone für Pistolen, zweite ebenfalls eine Patrone mit gesteigerter Leistung, diesmal allerdings für Gewehre. Letztere ist eine Patrone für schwere Maschinengewehre, ja diese Patrone wird auch von einigen Antimaterial-Scharfschützengewehren verwendet, aber original wurde sie vor dem zweiten Weltkrieges zusammen mit dem Schwere MG - Browning M2 entwickelt.

Wir sehen also das zöllsche Kaliber oft einen Namen bekommen, damit sie sich nicht doppeln und dies tun sie oft, den ihnen fehlt im Vergleich zu den metrischen Angaben die Hülsenlänge im Namen.
 Ich wurde vor nicht allzu langer Zeit mal mit der Behauptung konfrontiert, dass es kein einzigen metrischen Kaliber gäbe wo zwei völlig inkompatible Patronen die kleine Maße XxY hätten. Und sogar noch weiter, dass dies gar nicht sein könnte, denn da sobald beides gleich sei, die Patrone ja überall passen könnte.

Letzteres ist recht leicht zu widerlegen, denn nur weil Geschossdurchmesser und Hülsenlänge bei zwei Waffen und Patronen gleich sind, heißt das nicht dass auch alles andere auch gleich ist. Eine Patrone hat noch viel mehr Maße - Hülsenhals, Hülsenschulter, Hülsenrand und Hüselnboden um nur ein paar zu nennen. Wäre zb. die Hülsenschulter zu weit vorne, so könnte die Patrone nicht richtig in das Patronenlager eingebracht werden und der Verschluss könnte sich nicht schließen. Wäre die Schulter zu weit hinten, könnte die Patrone weiter ins Patronenlager vor gleiten als eigentlich gedacht, der Verschluss würde zwar schließen, der Schlagbolzen könnte aber der Zündhütchen nicht erreichen.

Jetzt weiter zur Ersten Behauptung, das es keine zwei völlig inkompatiblem Patronen mit den gleichen metrischen Abmessungen gibt.

Doch gibt es, 7,62x39mm.

Ja, werden sich vielleicht einige denken, die Kalaschnikow Patrone 7,62x39mm namentlich oft WP ( Warschauerpackt ) aber eigentlich 7,62x39mm M43 (Model 1943).

Ja, aber es gibt auch 7,62x39mm M1895. 

Ja, werden vielleicht jetzt eine denken. eine uralte Patrone von irgendwo auf der Welt, die keiner kennt. Nein, die Patrone ist zwar alt, aber die kommt nicht irgendwo her, sondern aus Russland, da wo auch die M43 herkommt und so unbekannt ist Patrone auch nicht, es ist eben jene Patrone, die in dem russischen Nagant Revolver M1895 verwendet wurde und von dem sind nicht gerade wenige hergestellt worden sind.

Moment mal, werden jetzt einige einwenden, wie können den ein Strumgewehr und ein Revolver, eine Patrone mit den gleichen Maßen verwenden. Wie gesagt, sagen diese zwei Maße relativ wenig über die Leistung einer Patrone aus.
 Das sich ab und zu mal schwere Maschinengewehre und Pistolen das gleiche Kaliber teilen sollte schon bekannt sein. schwieriger zu erklären ist hingegen, wie ein Revolver an eine so lange Hülse kommt, vor allem wenn man weiß, das der Nagant Revolver nicht gerade der Leistungsstärkste seiner Art war. Nun, das kommt daher, dass es sich bei den Geschossen der Patrone 7,62x39mm M1895 um ein eingelagertes Geschoss handelte, also ein Geschoss welches nicht vorne aus der Hülse herausschaut, sondern um eines, welches von außen nicht zu sehen ist, die Hülse umschließt das Geschoss komplett.

Natürlich, sind M43 und M1895 nicht austauschbar, und können nicht in der jeweils anderen Waffe verwendet werden.

Vergleiche: Waffen-Online.de Artikel: Patronenname

Quellen:
Manfred R. Rosenberg und Katrin Hanne, Vom Pulverhorn zum Raketengeschoß Die Geschichte der Handfeuerwaffen-Munition, Stuttgart 1993
Reiner Lidschun, Günter Wollert, Infanteriewaffen Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt bis 1945, Königswinter 1999
Günter Wollert, Reiner Lidschun und Wilfried Kopenhagen, Schützenwaffen Heute (1945-1985) Band 1 & 2, Berlin 1998

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