31. Dezember 2015

Petri FTE mit Kodak Gold in Ostfriesland

Hallo alle zusammen und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge Fotografie.

Ja  ich weiß wie lange dieser Trip schon her ist aber ich hatte zu dieser Zeit einiges zu tun und bin einfach erstmal wochenlang nicht zum Scannen gekommen und dann habe ich für das schrittweise Nachbearbeiten nochmal eine halbe Ewigkeit gebraucht .. mein Workflow muss echt besser werden.

Aber auf gehts, als erste gutes Bild zeigt dieses hier ein einsames Männlein im Walde. Naja eigentlich eher auf einer Grüninsel aber das sehr ihr ja nicht.

Von wegen "Fotografie zeigt die Wahrheit", ich habe euch hier ganz klar und bewusst getäuscht. Dieser Pilz steht nicht im Wald, sondern in einer hässlichen künstlichen Grüninsel vor einer Dorfsparkasse. Der Boden war in der Realität auch nicht satt dunkel braun, sondern blass beige. Durch die Unterbelichtung verändert sich jedoch beinahe die gesamte Bildwirkung.

Alles in allem hat die Petri eine gute Figur gemacht nur ist der Kodak Gold leider nicht so gut mit den schlechten trüben Lichtverhältnissen zurecht gekommen. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich einen ziemlich großen Fehler gemacht habe, denn ich habe mich bei der Belichtung nicht auf die Petri verlassen, sondern zu meinen Zeiss Ikophot S gegriffen. Da mir die Anzeige der FTE bis zum Schluss spanisch vorkam, habe ich also zu meinem alten Selenmesser gegriffen.

Als Resultat, sind einige Bilder so richtig schlecht belichtet. Dieses hier geht aber ok und zeigt, was für eine gute Schärfe noch aus diesem Underdog Objektiv kommt. Leider ist das Bild etwas ungünstig Komponiert und ich hätte besser etwas Gehweg weniger, dafür aber die Spitzen der Bögen mit aufs Bild genommen. Leider konnte ich in diesem Moment nicht weiter zurück treten. Man muss aber auch bedanken, 55mm sind keine 50mm.

Bäm retro Look, ich liebe es, wenn Kodak Filme das genau im richtigen Moment tun. Der ungleichmäßige Bildlook kommt übrigens von den ungleichmäßigen Belichtungen, ein Film hat eben nicht nur einen Look, sondern viele verschiedene je nachdem, wie viel oder wenig Licht er bekommt.




Alles in allem bin ich mit der Petri FTE zwar zu frieden aber das 55mm ist mir doch etwas zu telelastig. Ich persönlich komme mit echten 50mm einfach besser klar und so schlimm wie mit der Zenit TTL damals war es noch lange nicht. Wer den Post nicht extra durchlesen möchte, damals bin ich mit Shnuffy durch Leer und er hatte eine halb kaputte Zenit TTL dabei. Drauf saß ein 58mm Helios und Shnuffy hat sich dauert beschwert, das es viel zu wenig auf dem Bild hat.

Dazu muss man aber sagen, das Shnuffy zu diesem Zeitpunkt noch voll auf die 40mm der Rollei und die 37mm der L200 geeicht war.


Meiner Meinung nach müsste man, um die ganze Schönheit Leers einzufangen, einmal mit einer hochwertigen Kamera und Schwarzweißfilm einen ganzen Tag in der Stadt verbringen. Die matschigen Farbbilder werden der Architektur einfach nicht gerecht.

Dabei ist das meist, wie auf diesem Bild hier auch, nicht immer Schuld der Kamera oder des Objektives. Denn erste ist ein absolutes Präzisionswerkzeug, leider aber etwas zu sehr präzise denn der Micropismenring ist einfach zu fein für Schnellschüsse, wie auf einer schnellen Stadterneuerung üblich.

Wie gut zu sehen liegt hier der schärfste Punkt weder auf der Laterne, noch auf dem Uhrturm, sondern auf dem roten Ziegeldach am linken Bildrand.

Hat man also genug Zeit, wie hier einen Tag drauf, so belohnt sie einen mit tollen Bildern. Auch der Kodak Film dank es einem, wenn man nicht nur die Werte des Belichtungsmesser abließt, sondern eine Wasseroberfläche präzise herausrechnet.

Ich halte dieses Bild für das beste des Film, besonders gefällt mir natürlich der Farblook aber auch der gelungenen Bildaufbau mit Vordergrund ( Steeg und Boote ), Mittelgrund ( Wasser und Ruderer ) und Hintergrund ( unscharfe Häuser ).

Leider hätten letztere noch ein wenig unschärfer sein können, da leicht unscharfe Bäume gegen den Himmel immer etwas schlecht aussehen.

Mit einem ganz besonderen Foto, habe ich dann noch die Abendstimmung eingefangen.

Naja ok, ich habe sie nicht eingefangen sondern erstellt und es war auch eigentlich gar nicht abends, sondern viel eher Nachmittag aber ich dachte mit, dass die Wolken so toll aussehen und sich die Sonne so super im Wasser spiegelt, da muss ich ein unterbelichtetes Bild machen und siehe da die Abendstimmung ist perfekt.

Zum Abschluss oder eher zum Fazit würde ich sagen, dass die Petri eine tolle Kamera ist aber bitte nicht für Schnellschüsse. Das Ding gehört mit einem Schwarzweißfilm auf ein Stativ. Warum das gute Stück aber trotzdem eine Blendenautomatik hat bleibt mir rätselhaft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen