28. März 2021

Ist der Teller auf der Lewis Gun ein Magazin?

 Hallo und herzlich Willkommen,

na da haben aber einige gemeckert, dass ich mir die Waffen Whats-App Gruppe nur von außen anschaue und so gar nichts zu deren Fragen zu sagen habe. Na von mir aus kann ich mich gerne immer wieder um ein oder zwei Fragen kümmern die dort so das Licht der Welt erblicken.

Also fangen wir mit einer Frage an, die ich mir irgendwann selbst mal gestellt habe und zwar:

Ist der Teller auf der Lewis Gun ein Magazin?

Um die Antwort zu finden, müssen wir erstmal ein wenig über Präsentation sprechen also über die Kunst eine Patrone genau da hinzubringen, wo sie vom Verschluss einer Waffe ergriffen und in das Patronenlager geschoben werden kann. 

Da gibt es grundsätzlich drei Systeme in zwei Gruppen. Gruppe A wären die aktiven Systeme, bedeutet die Waffe holt sich die Patronen einfach selbst, aus eigener Kraft. So der Fall bei Waffen mit Gurtzuführung.

Gruppe B hingegen ist ein wenig fauler und lässt sich als sogenanntes passives System die Patronen von einer anderen Kraft präsentieren. Zu den Fremdkräften zählt zum einen die vorher aufgezogene Feder eines Magazins sowie Feldkräfte also die Kräfte von Kraftfeldern.

Was sich auf den ersten Blick ziemlich nach Science-Fiction anhört ist einfach nur der wissenschaftlich korrekte Begriff für unsere Schwerkraft, bedeutet die Patronen fallen also einfach in Position.

Sehen wir uns jetzt also den Teller des Lewis MGs genauer an, merken wir, das gute Stück hat keine Feder, welche die Patronen präsentieren könnte. Ein Magazin ist es also nicht, da das gute Stück nicht bereit ist in Vorleistung zu gehen und dem Lewis die erste Patrone zu präsentieren.

Schauen wir uns aber an was passiert, sobald wir das Lewis durchladen merken wir, dass die Waffe in der Lage ist den Teller zu bewegen. Die nächste Vermutung legt und also einen aktiven Transport nahe.

Die Antwort ist ein Mischung aus zwei Welten, zum einen ist das MG in der Lage den Teller auf seinem Rücken aus eigener Kraft zu drehen und zum anderen bewegt es einen Löffel auf den die Patronen quasi fallen, um dann in Präsentationposition geschwenkt zu werden.

Fallen ist hier das richtige Stichwort, denn wir wollen ja wissen was es mit diesem Teller auf sich hat. Im Kern halt es sich nämlich um nicht weiter als eine Reihe von altbekannten Fallstreifen, welche radial mit dem Geschoss nach innen zeigend an geordert sind und von einer Glocke umschlossen werden.

Für diejenigen die jetzt nichts mit dem Wort Fallstreifen anfangen können, das war damals die Patronenzufuhr bei den alten Gatling-Maschinengewehren. Diese Waffen besaßen auf ihrem Rücken einen dünnen Blechstreifen, der die Ränder der Patronen lose erfasste, so das diese nach und nach in Zuführposition fallen konnten.

Der Teller des Lewis MG tut nichts anders, nur das er eben kleinen einzelnen langen Fallstreifen, sondern viele kleine besitzt. Bei der Infanterie Version beträgt die Höhe lediglich zwei Patronen, die Fliegermaschinengewehr Versionen hatten jedoch Höhen ab vier Patronen und mehr. Da im Gegensatz zu einem Magazin keine Feder eingesetzt werden musste, waren hohe Kapazitäten ohne Probleme möglich.

Da es aber für ein Flieger-MG relativ unpraktisch war, sich nur auf die Schwerkraft verlassen zu müssen. Dessen Feldkräfte, je nach geflogenem Manöver, ja auch mal in die andere Richtung wirken können, hat man sich zudem einer Schnecke bedient. Diese Schnecke macht die Bewegung des restlichen Tellers nicht mit und erfasst zudem die Geschosse der Patronen. So zwingt es diese nach unten in Richtung Löffel, auch wenn die Schwerkraft gerade mal nicht mithilft.

Fazit, das Lewis MG ist zwar in der Lage sich seine Patronen aktiv zu holen nachdem sie auf seinen Löffel fallen. Für den Teller bedeutet dies:

Der Teller des Lewis MG ist kein Magazin, sondern eine Reihe von Fallstreifen.

Außer natürlich man ist ein Sportschütze, für sie ist alles nen Magazin wo Patronen reinpassen ..


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