Hallo und herzlich Willkommen zu einer wieder etwas ernsteren oder eher nicht Ironisch gemeint Folge über Waffentechnik.
RPM, zu deutsch Kadenz gibt an wie viele Kugeln eine Waffe in der Minute abgibt. Hier gibt es die Theoretische und die Praktische Kadenz.
Um die Praktische zu erfassen geht man einfach her, gibt zehn Leuten die betreffende Waffe in die Hand und guckt wie schnell dieser über einen entsprechenden Zeitraum wie viel Kugeln loswird. Hier kommt unter anderem hinzu, dass selbst mit automatischen Waffen nicht ununterbrochen schießen kann. Erstens brechen die meisten Vollautomaten schon nach 5 Schuss aus, wodurch das Feuer unterbrochen und die Waffe neu ausgerichtet werden muss und zweitens muss der Schütze ja auch gut alle 30 Minuten nachladen oder zumindest die Waffe abkühlen lassen. Am ende errechnet man dann einen Mittelwert aller 10 Schützen und fertig ist der Wehrt der Theoretischen Kadenz.
Mit der Praktische Methode, kann man die Feuergeschwindigkeit von so gut wie allem messen, von leichten MGs über Vorderlader bis hin zur Steinschleuder. Am Ende könnte man so selbst ermitteln wie schnell eine Rentner - Batterien auf ein Walross werfen kann.
Eine Theoretische Kadenz haben, im Kern des Gedanken, nur Vollautomaten. Zieht man bei selbigen den Abzug durch, lösen sie die Schüsse solange automatisch hinter einander bis keine Munition mehr da ist oder eine Funktionsstörung auftritt. Das ganze lässt sich messen in dem man Stoppt wie schnell ein Magazin mit 30 Kugeln leer geschossen ist. Danach geht es ab in den Dreisatz und es wird ermittelt, wie viel Zeit ein Schuss braucht und dass dann mal 60 Sekunden.
Jetzt die Frage: Wie will man diese Messung vornehmen, wenn man bei jedem Schuss einzeln abdrücken muss und somit der Faktor Mensch wieder in diese Rechnung eingebracht wird, wodurch man wieder eine Praktische Kadenz erhält?
Nun zu der Frage, warum einige Halbautomaten nun doch eine Theoretische Kadenz besitzen und deshalb tauchen wir, zum besseren Verständnis, in die Welt der Computerspiele ein. Hier fällt nämlich der menschliche Faktor wieder weg, denn hier zieht man nicht selber am Abzug sonder drückt bloß eine Taste und jeder, der sich schon einmal mit der Funktion dieser Tasten aus einander gesetzt hat der weiß, dass man ohne Probleme - Tastenanschläge einfach simulieren kann, dem Computer vorzugaukeln jemand hätte grade 100 mal in der Sekunde die Leertaste betätigt ist ein Kinderspiel.
Das wissen die Entwickler und sorgen dafür, dass auch Halbautomaten nicht mehr als X Kugeln die Minute abgeben können, so bekommen auch die Semischen Modelle durch die Hintertüre doch noch keine Theoretische Kadenz.
Auch Repetiermodelle wie Zylinderverschlussgewehre oder Vorderschaftrepetierflinten haben in solchen Spiele eine Kadenz, denn auch hier bedient kein Mensch den Mechanismus mal schneller mal langsamer sondern oft lauft die immer gleiche Animation mit immer der gleichen Geschwindigkeit ab.
Aber das ist doch nicht auf reale Modelle übertragbar oder? Teilweise, denn auch hier kann man einen Mechanismus bauen, welche den Abzug mit einer enormen Geschwindigkeit betätigt. Oder einfacher man verwendet einfach die Bumpfire Methode ( Da selbige im Land der Autoren eine Straftet darstellt, unterbleibt hier eine Anleitung zu selbiger ).
Kann man also euch eine echte halbautomatische Waffe zu einem unglaublich schnellen feuer veranlassen, hier gibt es ja keine Sperre der Entwickler oder? Die Entwickler haben hier natürlich keine Sperre eingebaut, hier macht uns klassische Physik und eine typische Eigenschaft von Halbautomaten - einen Strick durch die Rechnung.
Die Kunst des Vollautomaten besteht darin, dass diesen den Hammer erst dann freigibt, wenn der Verschluss in der vordersten Position angekommen ist. Der Halbautomat weiß das nicht und gibt den Hammer einfach frei, wenn der Abzug durchgezogen wird. Drückt man also den Abzug zu schnell hinter einander, so trifft der Hammer auf den noch nicht fertig geschlossenen Verschluss. Keine Sorge, hier passiert nichts, denn jede Waffe schützt ihren Schlagbolzen vor einem zu früh freigelassenen Hammer, es passiert also nichts - und genau da liegt das Problem. Drückt man also zu schnell ab, löst sich kein Schuss und auch erneutes Abdrücken führt nicht zum Erfolg, da der Hammer erst erneut gespannt werden muss. Mann muss also die Waffe erneut durchladen und verschwendet so eine sonst zündfähige Kugeln.
Halbautomaten haben also doch eine art Kadenz, also eine art Mindestkadenz die eingehalten werden muss, um keine "Fehlzündungen" zu verursachen.
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