15. März 2015

Ist die israelische UZI eine Kopie der deutschen MP40?

Hallo alle zusammen und ich bin doch immer wieder erstaunt, wie ihr es immer noch schafft mir Beiträge zum Thema Waffentechnik abzutrotzen.

So begegnete mir erst neulich mal wieder jemand, der felsenfest davon überzeugt war, die berühmte UZI Maschinenpistole sei von der deutschen MP40 abgekupfert. Das angebliche Beweis bestand darin, dass ja in beiden einen Teleskopverschluss arbeite.

Ok dass die UZI einen Teleskopverschluss verwendet ist mir natürlich klar, schließlich ermöglichte erst dieser eine Waffe von derart kompakter Bauweise, aber dass die MP40 einen solchen verwendete war mir neu. Nach gut zwei Tagen fiel mir dann aber doch wieder ein, wo sich das Teleskop in der MP40 versteckt und zwar in oder genauer um die Feder.

Dazu muss man wissen, dass die meisten Maschinenpistolen damals zur Zeit des Weltkrieges eher einfach aufgebaut waren und dass die Verschlussfeder meist relativ offen im, damals oft noch nicht geschlossenen, Gehäuse der meisten Waffen lag. Das Ganze war natürlich in Bezug auf die Zuverlässigkeit eher kontraproduktiv, denn grober Schmutz konnte so ungehindert die Feder an ihrer vorgesehenen Bewegung hindern.

Teleskopfeder ( MP40 )
Dagegen wollten die deutschen Ingenieure vorgehen und packten die Feder einfach in ein Teleskop, ähnlich wie bei einer verstellbaren Gardinenstange.

Das Ganze habe ich hier übrigens mal hoch professionell in einer Grafik dargestellt.





Wer jetzt schon einmal in das Innere einer UZI geblickt hat oder sie bei World of Guns bereits freigeschaltet hat, wunder sich jetzt natürlich, denn die UZI hat keine Teleskopfeder, sondern zwei reguläre Feder mit Stabführung.

Der Grund dafür ist, dass sich das Teleskop in der UZI an einem ganze anderem Ort versteckt und zwar weiter vorne sprich im Verschluss. Wie beinahe alle Maschinenpistolen, so handelt es sich auch bei UZI und MP40 um Modelle mit Masseverschluss. Ein Masseverschluss hält eine Waffe einfach durch seine schiere Masse geschlossen. Größter Nachteil, diese Masse benötigt Platz und führte vor und während der Weltkriege meist zu Waffen, die außergewöhnlich groß für ihre kleinen Kaliber waren. Dies rührte vor allem daher, dass die meisten Konstrukteure die benötige Masse einfach geradlinig hinter dem Lauf platzierten.

Teleskopverschluss ( UZI )
Uziel Gal, der Konstrukteur der UZI, ging nun her und brachte die Benötigte Masse nicht direkt hinter dem Lauf an, sondern konstituierte seinen Verschluss so, dass dieser den Lauf zum Teil umschließt. Hier bilden also Verschluss und Lauf das Teleskop.

Durch diesen Kniff wurde seine Waffe zwar nicht leichter aber kleiner und erlaubte es ihm das Magazin, wie bei einer Pistole, im Griff unterzubringen.



Wir sehen also, die Teleskop-Feder der MP40 hat mit dem Teleskop-Verschluiss der UZI nicht viel gemein.

Wer jetzt traurig ist, dass dem waffentechnischen Deutschland schon wieder eine Innovation mehr abgesprochen wurde dem sei gesagt, dass Uziel Gal als Gotthard Glas in Weimar geboren wurde.

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