26. Juni 2025

Warum Wiederlader nicht ihre eigene Munition "herstellen"

Hallo alle zusammen, wer sich schon etwas länger im Internet bewegt und dort Diskussionen über Waffen verfolgt wird sicher früher oder später auf einen User treffen, welcher seine These wie folgt untermauern wird, Zitat:

Ich bin Wiederlader ich stelle sogar meine eigene Munition her!

Jeder gebildete Mensch wird hier sofort den Versuch erkennen, ein Autoritätsargument aufzubauen und aufhören den User erst zu nehmen. Ich hingegen werde nun mal prüfen ob die Behauptung überhaupt stimmt.

Dazu werfen wir einen Blick auf die einzelnen Komponenten einer modernen Einheitspatrone. Das Element, welches alle anderen zusammenhält, die maschinell getriebene Patronenhülse kann ein Wiederlader nicht herstellen. Diese sind viel zu komplex und haben mit den alten Papierpatronen nur noch wenig gemein. Es existiert jedoch die Möglichkeit eine eigenen Patronenhülse zu drehen, wie dies bei Samier-Reduzierhülsen für Unterschallmunition mit aufrecht erhaltener Ladedichte gemacht wird. Dies erfordert Jedoch eine Sondergenehmigung.

Heutige Zündhütchen sind ebenfalls viel zu komplex, als das man diese in einer Heimwerkstatt fertigen könnte. Es gäbe Ersatzmittel, welche jedoch dafür bekannt sind keine rückwärtige Dichtigkeit zu gewährleisten. 

Das Pulver ist eine in Deutschland stark kontrollierte Komponenten, welche nicht nur komplex in der Herstellung ist, sondern auch vom Widerlader nur verladen und nicht weiter angetastet werden darf. So ist bereits einfachen zermahlen, zur Reduktion der Korngröße, bei Strafe verboten.

Auch heutige einfache Vollmantelgeschosse mit ihrem Aufbau aus Bleikern und Tombak-Mantel sind viel zu aufwendig für die heimische Herstellung. Beinahe unmöglich wäre die Konstruktion eines eigenen Deformationsgeschosses mit gezielt gesteuerte Fahnenausbildung bei gleichzeitiger Beibehaltung eines Restkörpers. Es existiert lediglich die Möglichkeit einfache Bleigeschosse zu gießen, welche dann jedoch nicht in modernen Gewehren verwendet werden könnte, ohne den Lauf zu verbleien. Die Möglichkeit eigene Geschosse zu drehen, existiert zwar auf dem Papier - jedoch besitzen selbst herkömmliche industrielle Drehbänke nicht die nötige Präzision um moderne Büchsengeschosse herzustellen, die auch noch treffen.


Wir sehen also, dass Widerladen die einzelnen Komponenten nicht selber herstellen, sondern lediglich aus fertigen Teilen etwas zusammensetzen. Dass kann auch auf recht kreative Weise geschehen aber im Alltag würde niemand behaupten "sein eigenes Fahrrad" hergestellt zu haben, wenn man sich einen fertigen Rahmen gekauft hat, welchen man anschließend mit fertigen Reifen, einem fertigen Lenker und einem fertigen Sattel bestückt hat. Das Gleiche gilt für Computer, hier spricht kein normaler Mensch davon seinen eigenen PC hergestellt zu habe, welchem man aus den üblichen Fertigteilen zusammen bebaut hat, man spricht eher von zusammengestellt oder zusammenbehaut.

Aber warum sprechen dann Widerlader davon, ihre eigene Munition herzustellen. In aller Linie natürlich, um sich wichtig zu machen und ihren Themen mehr Gewicht zu verleihen, das ist natürlich richtig aber dies ist nicht der alleinige Grund. Dieser liegt, wie so oft bei Unsinn um Umfeld der Waffentechnik, in Waffengesetzt und seinen Formulierungen.

Das WaffG spricht so tatsächlich von herstellen, dabei weicht die juristische Bedeutung von herstellen, jedoch stark von dem ab, was man im Alltag so unter herstellen versteht. Ein ganz besonders gutes Beispiel ist ein Bekannter, welcher eine staatliche Erlaubnis zur Herstellung von Kriegswaffen besitzt. Dieser übt diese jedoch nicht dadurch aus, dass er, wie auf dem Khayba-Pass, in seinem Hinterhof ganze AK-47 aus vollen Stahlblöcken fräst - viel mehr biegt er Bleche und Kleiderbügelstücke zurecht, um diese in gesetzliche Halbautomaten einzusetzen, um dem BKA später berichten zu können, ob ein Umbau mit haushaltsüblichen Mitteln möglich ist. Gelingt ihm eines dieser vorhaben, hat er rein rechtlich eine Kriegswaffe hergestellt.  

Fazit:

Wiederlader stellen nicht ihre eigene Munition her, sie setzen lediglich fertige Komponenten zusammen. Meist wurde dabei die Hülse bereits einmal abgefeuert, daher auch der Name Wieder-Lader. Alleine das Gesetz bezeichnet diesen Vorgang im guten Beamtendeutsch als Herstellung. Widerlader benutzen diese Diskrepanz zur deutschen Umgangssprache, um ihre Tätigkeit künstlich aufzublähen und wichtiger klingen zu lassen.

Anmerkung:

Es gibt tatsächlich Menschen in Deutschland, welche ihre eigenen Munition herstellen. So stellen einige Vorderladerschützen wie Peter Kunz ihre eigenen Papierpatronen her. Dabei wird das Papier selbst geschnitten, das Geschoss selbst gegossen und manchmal selbst das Schwarzpulver selbst angemischt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Wiederladen, sondern um eine vollständige Neuherstellung, welche einen Pulverschein voraussetzt.


25. Juni 2025

Wenn Sportschützen Isaac Newton in allen Punkten ablehnen

Hallo alle zusammen, nach meinen Beiträgen zur Gasdruck- und Rückstoßleugnung ist ein bisschen Zeit vergangen in welcher ich mir noch ein wenig mehr Unsinn durchgelesen habe, welcher von Konstümwaffenexperten so verfasst wurde. Dabei handelte es sich mal wieder zum Großteil um Sportschützen.

Dieses mal geht es, wie der Titel bereits verrät, im Isaac Newton und seine Axiome der modernen Physik. Dabei handelt es sich um drei Sätze, welche die Gesetzte bewegter sowie unbewegter Körper und deren Verhalten in verschiedenen  Situationen beschreiben.

Ich werde in diesem Beitrag dabei immer jeweils das lateinische Original zitieren, die übliche deutsche Übersetzung widergeben, in einem alltäglichen Beispiel und das jeweilige Gesetz erklären. Anschließend paraphrasiere ich dann die Ansicht von Sportschützen, welche diesem Gesetz widersprechen.

Erstes Axiom (Lex Prima): 

Corpus omne perseverare in statu suo quiescendi vel movendi uniformiter in directum, nisi quatenus illud a viribus impressis cogitur statum suum mutare

Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmig geradlinigen Bewegung, sofern jener nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.

Werfe ich einen Ball, dann würde sich dieser immer weiter bewegen und zwar mit der gleichen Geschwindigkeit aber hier bekommen die Waffenendbenutzer schon das erste Problem, denn auf der Erde herrscht zum einen die Gravitation (Auch Erdanziehung) und zum anderen auch noch Luftwiderstand. Geworfene, gerollte oder geschobene Körper werden sich nicht in alle Ewigkeit weiter bewegen, besonders geschobene Körper erleiden noch eine ganze Menge an Reibungskraft.

-Diese Beobachtung um Alltag lässt Sportschützen glauben, dass alle bewegten Körper eine "Innere Energie" hätten, welche durch dessen Bewegung nach und nach verbraucht würde. Dies ist jedoch nach Newton Lex Prima falsch. Siehe Appendix A "Innere Kraft".

Liegt ein Fußball still auf dem Rasen, wird sich dieser nicht bewegen, wenn nicht eine Kraft von außen auf diesen Wirkt, sei es nun ein Fußtritt oder ein Windstoß.

-Auch dies wird von einigen Sportschützen abgelehnt welche der Meinung sind, dass sich Körper, meist in Form von bestimmten Waffenteilen, einfach bewegen, weil sie sich aus ihrer Meinung bewegen müssen, damit die Waffe Funktioniert. Auf diese weise funktioniert jedoch die Physik nicht, ohne ein wirkende Kraft, gibt hier keine Bewegung. Jede erzeuge Bewegung genau wie gestoppte Bewegungen, ja selbst eine Richtungsänderung muss immer auf eine Kraft zurückzuführen sein.

Zweites Axiom (Lex Secunda):

Mutationem motus proportionalem esse vi motrici impressae, et fieri secundum lineam rectam qua vis illa imprimitur.

Die Änderung der Bewegung ist der Einwirkung der bewegenden Kraft proportional und geschieht nach der Richtung derjenigen geraden Linie, nach welcher jene Kraft wirkt. 

Wenn ich mit einer bestimmten Kraft auf einen Körper einwirke, dann bewegst sich der Körper entsprechend der Kraft. Ein leichter Tritt auf einen Ball bewirkt eine leichte Bewegung ein schwere Tritt eine schnellere. Oder wenn es um das Stoppen einer Bewegung geht, benötigt ein Torwart weniger Kraft einen langsamen Ball zu halten als einen schnellen. Zudem bewegt sich ein mitting von hinten getretener Fußball nicht einfach nach links oder rechts, wenn Hindernisse keine Gegenkräfte ausüben.

-Endbenutzer von Schusswaffen sehen dies aber schonmal anders da kann der "Rückstoß*" schon mal einfach um 180 Grad seine Richtung wechseln, wenn er gerade mal nicht nach hinten wirken kann. So erklären sie unter anderem, dass Vordrucklader wie die Schwarzlose M1909 deswegen ihren Lauf nach vorne schöben, da der Rückstoß ja nicht nach hinten wirken könne. Zudem sind Bewegungen bei Sportschützen selten proportional, so erhalten Masseverschlüsse schon mal ihren Antrieb vom 400 Joule starken Rückstoß und erreichen dabei selber eine Rücklaufenergie von 2000 Joule, wofür ihrer Meinung nach auf keinen Fall der Gasdruck von 2000 Bar verantwortlich sein kann.

Drittes Axiom erster Teil (Lex Tertia):

Actioni contrariam semper et aequalem esse reactionem

Kräfte treten immer paarweise auf

Wenn ich mich auf einen stabilen Tisch stelle, dann bricht dieser nicht automatisch unter mir zusammen. Der Grund dafür ist, dass mein Gewichtskraft nicht nur auf den Tisch wirkt, sondern auch die Kraft des Tisches auf mich. Ich drücke den Tisch nach unten, der Tisch drückt mich nach oben, da ein stabiler Tisch aber genauso stark ich wie meine Gewichtskraft herrscht ein Gleichgewicht der Kräfte und es passiert nicht. Ich stehe einfach nur auf dem Tisch. Zugegeben, diese Vorstellung ist recht abstrakt und so gelinkt die Erklärung bei Bewegten Körpern besser. Wenn man mit voller Wucht gegen eine stabile Wand schlägt, wird man sich wahrscheinlich an der Hand verletzten. Ursache ist die Gegenkraft welche die Wand auf die Hand ausübt. Das Gesetz kommen ebenfalls bei den meisten Abprallerscheinungen zum tragen, der Hammer eines Schmiedes prallt deswegen mit lauten Klirren vom Amboss ab, da der Amboss da die Gegenkraft des schweren Ambosses stark genug ist, um dem leichten Hammer einen gewaltigen Kraftstoß zu verpassen. 

-Im Gegensatz zu den anderen Axiomen, wird der erste Teil von Lex Tertia nicht geleugnet, sondern für alles möglichen Unsinn herangezogen, meist unter völliger Ausblendung von zweiten Teil des Axioms. So wird unter anderem beim (übrigens nicht von Newton Erfundene) Newton Pendel das ausschwingen der hinteren nicht angehobenen Kugel durch das Prinzip von Aktion-Reaktion erklärt. Dabei schwingt das Pendel jedoch in die gleiche Richtung wie die angehobene Kugel und nicht in die Entgegengesetzte, wie es das Lex verlangt. Auch müssen mal wieder die armen Masseverschlüsse unter dem falsch verstandenen Lex Tertia leiden. So sorge das dritte Axiom angeblich dafür, dass der, auf den Geschossboden wirkende, Gasdruck angeblich eine entgegengesetzte identische Kraft auf den Verschluss ausübe. Dies ist jedoch nicht richtig, da ein Actio-Reactio-Verhältnis nicht zwischen Geschoss und Verschluss, sondern zwischen Geschoss und Pulvergase besteht. Das Actio-Reaction-Verhältnis zwischen Verschluss (Eigentlich erstmal nur dem Hülseninnenboden) und Pulvergasen ist ein separates Verhältnis. Nur weil der Beifahrer eines Auto seine Autotüre öffnet, heißt das nicht, dass sich automatisch auch die Fahrertüre öffnen muss. Neben der Überbetonung und dem Einsatz an völlig falschen Stellen gibt es natürlich auch das wegleugnen des Actio-Reaktio-Prinzis, so wird Verschlussrückprall, wie der Name vermuten lässt eine Abprallerscheinung, nicht auf das Lex Tertia zurückgeführt sondern auf zurückgebliebene Pulvergase. Warum Verschlussrückprall auf bei entladenen Waffen auftreten kann, konnte mir bis dato nicht erklärt werden. Das Actio-Reaktio-Prizip wird ebenfalls häufig angewendet, um die Richtung von Kräften willkürlich zu ändern, wann und wenn es gerade passt.

Drittes Axiom zweiter Teil (Lex Tertia):

sive corporum duorum actiones in se mutuo semper esse aequales et in partes contrarias dirigi.

Übt ein Körper auf einen anderen Körper eine Kraft aus, so wirkt eine gleich große, jedoch entgegen gerichtete Kraft.

Dieser zweite enorm wichtige Teil besagt, dass man zwei Körper benötigt, welche Kräfte auf einander ausüben müssen. Diese Kräfte setzten meist eine Berührung voraus, wenn es sich nicht um Feldkräfte wie Gravitation oder Magnetismus handelt. Man bekommt also nicht plötzlich blaue Flecken auf der Hand, wenn man nicht gegen die Wand geschlagen hat und ein Fußball wird sich kaum bewegen, wenn man komplett daneben tritt.

-Sportschützen ist dies jedoch egal, hier wird für viele Bewegungen gar keine Berührung benötigt. Da kann ein abgefeuerter Geschoss auch noch den Lauf einer Waffe zurückbewegen, wenn es den Lauf schon längst verlassen hat. So war in einem bekannten Fall, ein Geschoss, welches schon längst in Ruhe im Kugelfang am Ende der Schießbahn lag, in der Lage gewesen sein, durch seinen Rückstoß, den Schlitten einer Beretta M9 nach hinten zu bewegen.

Viertes Axiom "Superposition" (lex quarta)

Wirken auf einen Punkt (oder einen starren Körper) mehrere Kräfte, so addieren sich diese vektoriell zu einer resultierenden Kraft auf

Das vierte Axiom ist im Kern aus Newtons Schriften abgeleitet und kein eigentliches Gesetz, weswegen ich auch kein lateinischen Original zitieren kann. Als alltägliches Beispiel stelle man sich das klassische Seilziehen vor. Ziehen beide Seiten gleich stark so bleibt das Seil unbewegt, daraus ist einfach zu lernen, dass hier zwar Kräfte wirken, jedoch keine Bewegung stattfindet. Ist eine Seite etwas stärker, so findet eine langsame Bewegung des Seils in eine Richtung statt, als würde eine kleine Kraft auf das Seil wirken, es wirken jedoch zwei starke Kräfte mit einem kleinen Unterschied.

-Sportschützen ist das Prinzip der Superposition meist absolut fremd. Da Kräfte ihre Richtung in dieser Gedankenwelt eh nach gut Dünken ändern können, muss meist nicht auf diese komplexere Erklärung ausgewichen werden. Die Unfähigkeit mit dem Prinzip der Superposition umzugehen zeigt sich meist an der HK P7, dessen Schlitten Opfer eines "Seilziehens" zwischen zwei Kolben wird und sich deswegen in der Realität langsam öffnet. Sportschützen behaupten jedoch, der Schlitten der P7 würde vom Gasdruck geschlossen gehalten werden und könne sich erst nach dem austritt des Geschosses aus dem Lauf durch den Rückstoß öffnen, wo mit nicht nur das vierte, sondern auch noch das dritte Axiom gebrochen werden würde. 

Auf der anderen Seite können Körper auch von zwei Kräften angetrieben werden, welche in die gleich Richtung wirken. So wird es um so leichter einen Baum mit einem Seal auszureißen, um desto mehr Personen wortwörtlich an einem Stang ziehen. Auch bewegt sich ein Flugzeug oder Boot mit Rückenwind deutlich schneller, da hier Wind und Motor, beim eventuell Boot zuzüglich noch die Strömung, alle bei der Bewegung helfen.

-Aber auch hier haben Sportschützen und Kostümexperten deutliche Probleme mit der Vorstellung, dass mehrere Kräfte auf ein und denselben Körper wirken. Meist wird eine Kraft ausgemacht, mit Glück wird sogar die stärkste Kraft benannt, und dieser alleine eine verursachte Bewegung zugeschoben. So sind Sportschützen meist kaum in der Lage, das Konzept der vereinigen Stoßbodenkräfte zu erfassen.

Appendix A "Innere Kraft"

Innere Kraft, gespeicherte Kraft oder auch potentia notata (gemerkte Kraft) ist ein Konzept welches ausdrücklich nicht der Realität entspricht aber von einigen Sportschützen fest geglaubt wird. 

Nehmen wir an, vor einer geschlossenen Türe läge ein Körper wie ein mittlere Stein. Würde man nun mit dem Fuß diesen Stein gegen die Türe pressen würde sich der Stein, aufgrund der geschlossenen Türe nicht bewegen. Würde man nun aufhören den Stein mit dem Fuß gegen die Türe zu drücken würde ebenfalls nichts passieren. Öffnete man nun die Türe würde in der Realität immer noch nichts passieren.

-Anders sieht es allerdings bei einigen Sportschützen aus, diese glauben daran, dass starre Körper sich auf sie einwirkende Kräfte (potentia) merken (notata) können. Sobald man mit dem Fuß auf den Stein einwirkt beginnt dieser demnach, sich die Kraft zu merken, er bliebt aber trotzdem in Ruhe, da die Türe seinen weg versperrt. Hört man nun auf gegen den Stein zu drücken, so hört der Stein zwar auf die Kräfte des Fußes zu absorbieren, hat sich diese jedoch gemerkt. Öffnet man nun die Türe so würde, nach dem Glauben der Sportschützen, der Stein, durch seine gemerkte Kraft, in der Lage sein, die Türschwelle zu überschreiten. Diesen Glauben brauchen Sportschützen unteranderem, um die automatische Funktion einer Waffen zu erklären, dessen Verschlüsse komplett geschlossen gehalten wurden, bis das Geschoss den Lauf einer Waffe verlassen hat. Da nach ihrem Glauben die beim Schuss unbeweglichen Verschlüsse sich einwirkende Kräfte merken und später umsetzen können. 

Appendix B "Kräfte-Absorption bis zum Punkt X"

Dieses Hirngespinst, welches noch keinen lateinischen Namen von einem echten Physiker bekommen hat, ist eng verwandet mit der Inneren Kraft aus Appendix A und besagt, dass ein Körper zunächst eine bestimmte Kraft aufgenommen haben muss, bis es sich in Bewegt setzt.

Wenn ich in der realen Welt auf einen freien starren Körper eine Kraft ausübe wird sich dieser in Bewegung setzen. Wie schnell sich dieser bewegen wird, hängt von der stärke der Kraft und vom seiner Masse ab. Leider kommen in unserem Alltag kaum wirklich freie Körper vor, das nächste wären noch am ehesten Asteroiden im Weltall. Aber Helium-Ballons kommen schon recht nah ran. Diese bewegen sich auch schon beim kleinsten Luftstoß. 

-Sportschützen sehen dies jedoch anders, nach ihrem Glauben muss ein Körper erstmal eine gewisse Kraft aufnehmen, bevor er sich in Bewegung setzen kann. Befindet sich demnach ein großer Meteoroid in Schwerelosigkeit und wird von einem kleineren Meteoriten getroffen und erhält dabei einen Kraftstoß welcher zu gering ist, bleibt der große Meteoroid in Ruhe. Erst wenn er von einigen weiteren kleinen Meteoroiden getroffen wurde, wird er sich bei der Erreichung der nötigen Kraft-Summe in Bewegung setzen.

Es stimmt zwar, dass man, um einen auf einer Straße liegenden Stein in Bewegung zu setzen erstmal eine gewisse Kraft aufbringen muss und diesen initial in Bewegung zu setzen, dies liegt jedoch nicht primär an dessen Gewicht sondern an der Reibung zwischen Stein und Straße, welche eine Gegenkraft darstellt. Reduziert man die Reibung, durch einen Schuss Schmierseife setzt sich der Stein früher in Bewegung.

-Sportschützen brauchen jedoch dieses Hirngespitzt, um ihren Lieblingsopfern den Masseverschlüssen andichten zu können, dass diese verschlossen*² blieben bis das Geschoss den Lauf der Waffe verlassen hätte. Dabei würde sich der Verschlusskörper zunächst gar nicht bewegen, da dieser ja angeblich erst eine gewisse Kraft aufnehmen müsse, bevor dieser sich überhaupt in Bewegung setzen könne. Erst wenn der Verschluss "genug Kraft gesammelt" hat, würde sich dieser öffnen. Sportschützen, welche das Prinzip des Impulses*³ nicht verstehen, verwenden hier dann die Innere Kraft aus Appendix A.

Fazit:

Nehme ich alles zusammen, was Sportschützen über die Jahre so behauptet haben, dann bekommt man für jede einzelne Aussage in Issac Newtons Axiomen ein Beispiel für eine Leugnung. Natürlich leugnet nicht jeder Sportschütze alle Axiome und es gibt auch Sportschützen welche im Physikunterricht aufgepasst haben aber dass scheint leider eine leise Mehrheit zu sein.


*Das Wort Rückstoß, wie es von Sportschützen verwendet wird hat nichts mit dem Prinzip Actio-Reaktio nach dem dritten Axiom zu tun. Viel mehr hat das Wort die Bedeutung von "Irgendeine Rückwärts wirkende Kraft", wobei diese auch schon mal spontan die Richtung ändern kann. Zudem kommt es bei Kostümwaffenexperten, aufgrund von Probleme mit dem Konzept der Superposition, häufiger zur Verwechslung von Gasdruck und Rückstoß. Aus diesem Grund kann ein Sportschütze mit dem Wort Rückstoß auch schon mal "nach vorne gerichteter Gasdruck" meinen.

*²Masseverschlüsse sind per Definition nicht verschlossen. Dies hält Sportschützen jedoch nicht davon ab dies über unwissenschaftliche Umwege zu behaupten.

*³Das Wort Impuls wird von Sportschützen auch oft vollkommen falsch verwendet. Dabei benennen sie damit nicht den Bewegungszustand eines Körpers als Bewegungs-Impuls oder Ruhe-Impuls, sondern verwenden das deutsche Wort Impuls, wie das englisch "impulse" in seiner Bedeutung als Stoß, welchen sich Körper gegenseitig geben. Die Ursache dafür ist meist der Konsum englischsprachiger Medien bei gleichzeitig ungenügenden englischen Sprachkenntnissen.


24. Juni 2025

Warum hatten Gewehrpatronen bis 1945 zu viel Leistung und warum hat man das nicht schon früher geändert?

Hallo alle zusammen und herzlich Willkommen zu einem neune Beitrag nach sehr langer Zeit.

Heute widmen wir uns der Frage, warum die meisten Gewehrpatronen wie 7,9x57mm oder 7,62x54mmR deutlich zu viel Leistung für ihren eigentlichen Zweck als Gewehrpatronen hatten und warum man dies nicht schon sehr viel früher, zum Beispiel direkt nach dem zweiten Weltkrieg, geändert hat.

Es ist natürlich immer leicht zu sagen, dass die Menschen es damals einfach nicht besser gewusst hätten aber das ist, wie so oft in der Geschichtsschreibung, viel zu einfach und zu kurz gegriffen, schließlich waren die Menschen damals nicht dümmer als wir heute.

Um dem ganzen auf den Grund zu gehen, springen wir zu nächst zur Linieninfanterie des 18. Jahrhunderts, diese hatte zwei große Angstgegner. Diese waren zum einen die Reiterei. Es galt als absoluter infanteristischer Albtraum von berittenen Gegner niedergeritten, mit Säbel zerschlagen oder von Lanzen aufgespießt zu werden. Diese Angst konnte jedoch durch das aufkommen des Bajonettes und deutlich gemindert werden.

So blieb der zweite Angstgegner - die Artillerie. Des Öfteren geriet Linieninfanterie unter den Beschuss eines Gegners, welche der einzelne Soldat selber meist noch nicht mal sehen konnte. In besonders unglücklichen Fällen, verlangte es die strategische Schlachtordnung, dass die Infanterie an eben jener Stelle verblieb, um eine wichtige Position zu halten oder dem Gegner den Zugang zur eigenen Flanke zu verwehren.

Die Folge bestand darin, dass die Soldaten mit ansehen mussten, wie vom Boden abprallende Kanonenkugeln durch die einen Reihen schlugen oder Sprenggeschosse die Kameraden neben ihnen in Stücke rissen. Dieses infanteristische Trauma grub sich tief in die Erinnerungen der Waffengattung ein und wurde über Generationen weiter getragen. 

Als nun ab 1880 die damals als "Rauchloses Pulver" bezeichnete Nitrozellulose aufkam, wendete sich das Blatt in den Augen der Infanteristen, da es dieses deutlich leistungsstärkere Treibmittel dem normalen Infanteriegewehr eine Reichweite von bis zu zwei Kilometern erlaubte. 

Das Ganze darf man sich jedoch nicht so verstellen, dass ein einzelner Soldat ein Artilleriegeschütz in eineinhalb Kilometern Entfernung erblickt, sein Visier auf die entsprechende Distanz eingestellt und dann gezielte Schüsse auf den vormaligen Angstgegner abgegeben hätte. Viel mehr hätte der Offizier der Gruppe ein feindliches Artilleriestück durch seinen Feldstecher erblickt, daraufhin wäre die Gruppe angewiesen worden, ihre Visiere auf die vom Offizier ermittelte Entfernung einzustellen, worauf auf einen Zielpunkt gezielt und anschließend gefeuert worden wäre. 

Auf diese Weise hätte sich eine Gruppe normaler Gewehrschützen wie eine riesige artilleristische Schrotflinte verhalten. Die im hohen Bogen von oben auf die Artillerie einprasselnden Gewehrprojektile hätten zwar die einzelnen Artielleriestücke nicht nachhaltig beschädigen können, jedoch wäre eine Bedienung selbiger durch die meist ungeschützte Besatzung unmöglich gewesen, ohne Verluste zu erleiden. Die meist aufwendig ausgebildeten Kanoniere wären in Deckung gezwungen und ihre Kanonen zum schweigen gebracht worden.

Besonders frühe englische Gewehre besaßen für dieses "Volley Fire" neben der Visierung für den persönlichen Schuss extra "Volley Sights" für das zusammengefasste Gruppenschießen.

Diese Taktik besaß in den Augen früher Strategen eine derartig bedeutende Rolle, dass man ebenfalls annahm, dass sich zukünftig Infanteriegruppen auch gegenseitig auf diese Art bekämpfen würde. Der Nahkampf unter 200 Metern wurde von nun an nur noch der Kavallerie zugestanden. Dies ist unter anderem der Grund warum die deutsche Gewehrprüfkommission und auch keine anderen Stelle 1905 kein Problem damit haben wird, dass die Visiereinstellung des Deutschen G98, mit Änderung auf Spitzpatrone, erst bei 200 Metern anfangen wird. 

Aber das griffe zu weit vor, wir gehen nun zurück nach 1895, denn ab diesem Jahr beginnt die Artillerie rapide aufzuholen. Zunächst gelang es nicht die neue Nitrozellulose für größere Geschütze zu bändigen, da man vor allem materiallogische Probleme hatte, große Geschützrohe in ausreichender Festigkeit zu fertigen. Zudem hatte man große Probleme mit der Treffgenauigkeit, erst neue Formeln sowie Optiken und andere Zielhilfe ermöglichten es der Feldartillerie, die Reichweite der Infanteriegewehr wieder weitgenug zu übertreffen, um ihre alte Rolle auf dem Schlachtfeld wieder einnehmen zu können.

Ab dies Zeitpunkt, auf der Schwelle zum 20. Jahrhundert, so würde man nun erwarten, dass die Leistung der Gewehrpatronen wieder zurückgefahren worden wäre, um den einzelnen Schützen eine deutlich angenehmer zuschießende Waffe zur Verfügung zu stellen.

Dies wurde auch überlegt, so ersann der Waffenkonstrukteur Karl Krnka ein "Miniaturgewehr". Dabei handelte es sich um eine Waffe welche in allen wichtigen Parametern reduziert war, sprich kürzerer Lauf, kleines Kaliber, kürzere Hülse. Eine solche Waffe wäre leichter und schneller zu schießen gewesen, hätte auf dem Marsch weniger gestört und der Schütze hätte mehr Munition am Mann tragen können.

Das Hauptbedenken gegen diese kleine Waffe war zunächst, dass die meisten Nationen zu diesem Zeitpunkt über lange überstarke Gewehre verfügten. Man hatte schlicht Angst, dass es zu Situationen kommen könnte, bei denen die eigene Infanterie von der Gegnerischen zusammen geschossen werden könnte, wie die Infanterie des 18. Jahrhunderts ihrer Zeit von der Artillerie.

Diese Bedenken spielten jedoch zu dem Zeitpunkt überhaupt keine Rolle mehr, als sich kurz später die ersten Maschinengewehre flächendeckend durchsetzen. Diese Form der Maschinenwaffe verwendete meist die jeweils landesübliche Gewehrpatrone.

Entgegen der landläufigen Meinung sind Maschinengewehre weitaus mehr als einfach ein Sturmgewehr mit mehr Munition. Man kann, wenn auch in einem kleineren Rahmen, artilleristische Aufgaben mit ihnen erfüllen. So ist es unteranderem Möglich über bis zu vier Kilometer hinweg die einen vorrückenden Truppen in hohem Bogen zu überschießen und einen Kugelhagel von oben auf die Gegner niederprasseln zu lassen (eng. Beating Zone).

Diese kleinen Artilleriewerkzeuge im Arsenal der Infanterie wurden schnell unverzichtbar. Das Problem war nur, dass die frühen Maschinengewehre diese Aufgaben nur dann weiterhin erfüllen konnte, wenn diese weiterhin mit den zu starken Gewehrpatronen arbeiteten. Ein Umstellung der Munition wurde zwar diskutiert kam aber nicht in Frage.

Die Situation wird sich später noch zu Ungunsten einer kleineren Patrone verschärften als die ersten Flugzeugmaschinengewehre fest in Flugzeuge verbaut werden* welche zum einen auf eine große Reichweite angewiesen waren und zum anderen auch darauf, in den Geschossen noch zusätzliche Funktionen wie Brandsätze zu integrieren. Auch das aufkommen früher Panzer, um 1918 noch schlicht Tank genannt, verlangt nach leistungsfähigen Patronen, um frühen panzerbrechenden Geschossen mehr Durchschlagleistung zu geben.

So bekamen die Japaner mit ihrer recht leistungsschwachen 6,5x50mm Meiji 38 (三十年式) Probleme in der Manschurei mit ihren weiten Feldern, worauf die leistungsstärkere 7,7x58mm Typ 99 (九九式) entwickelt wurde.

Heute lebende Menschen werden nun wahrscheinlich fragen, warum man damals nicht einfach zwei Patronen verwendet hat. Eine kleine für Gewehre und eine größere für Maschinengewehre. Dies sei ja auch heute üblich, wenn man sich die NATO mit 5,56x45mm und 7,62x51mm ansieht oder Russland mit 5,45x39mm und der immer noch verwendeten 7,62x54mmR. 

Dabei vergisst man jedoch wie aufwendig Logistik ist und in welchen Kinderschuhen selbige damals um 1900 noch steckte. So führte selbst noch die Einführung der deutschen 7,92x33mm Kurz 1943 zu erheblichen Problemen. Zeitweise hatte man ganze Lagerhäuser voller Stg.44 welche man jedoch nicht an die Truppe ausgeben konnte, da die nötige Munition fehlte. 

Auch Japan geriet durch das nebeneinander von 6,5mm Meiji und 7,7mm immer wieder in Schwierigkeit und so entschloss man sich mit dem Arisaka Typ 99 auch ein Gewehr für die 7,7mm zu schaffen, um nur noch eine Patrone produzieren zu müssen.

Als sich zur Mitte des Zweiten Weltkrieges hin die Logistik dahingehend verbesserte, dass man dieser endlich eine weitere Patrone zumuten konnte, wurde dieser Platz jedoch schnell von den damals immer verbreiteteren Maschinenpistolen eingenommen, diese persönlichen Maschinenwaffen verwendeten bereist existierende Pistolenmunition und waren schnell in den Orts- und Häuserkämpfen sowie in Waldgebieten unverzichtbar geworden. Alleine Deutschland ging das Risiko ein, diesen Platz ab 1943 der bereits erwähnten 7,92x33mm Kurz zu überlassen.

Selbst die NATO entschied sich 1959 noch Gewehre und Maschinengewehre für die gleiche Patrone, die 7,62x51mm NATO, einzurichten. Der Grundgedanke dahinter war, dass eine Kriegslogistik welche mehrere Länder umfasst hätte, deutlich effizienter gewesen wäre, wenn die Infanterie nur mit einer Lebenswichtigen*² Patrone hätte versorgt werden müssen. Man war also bereit, die Effizienz des einzelnen Soldaten zugunsten einer besseren Logistik zu opfern.

Die stärkere Leistung der 7,62x51mm hatte in den Augen der NATO, bei welcher es sich voranging um ein Verteidigungsbündnis handelt, den großen Vorteil, dass die eigenen Soldaten, aus ihren Stellungen heraus, deutlich früher gezieltes und leistungsstarkes Feuer abgeben hätten können, als die feindlichen Soldaten des Warschauer Paktes mit ihren 7,62x39mm Waffen.

Die Sowjetunion plante zunächst ebenfalls die Einführung nur einer Patrone, die 7,62x41mm sollte in Selbstladegewehren (später SKS-45), leichten Maschinengewehren (später RPD-44) und einer Avtomat genannten Mischung aus Sturmgewehr und Maschinenpistole (es wurde das Sturmgewehre AK-47) verschossen werden. Die Patrone musste jedoch auf das heute bekannte maß 7,62x39mm gekürzt werden. Schnell stallte man fest, dass es Maschinengewehre (RPD) und Selbstladegewehr (SKS) an Reichweite fehlte und so entstanden das Universalmaschinengewehre PK (Später PKM) und das Universal-Scharfschützengewehr SVD um den Reichweitenvorteil der NATO-Patrone im Kriegsfall auszugleichen.

Die Logistik des Nebeneinander der zwei Infanteriepatronen 7,62x39mm und 7,62x54mmR gelang und machte im Sowjetisch-Afghanischen Krieg keine großen Probleme. Erst im Donbass-Krieg und später im Ukraine-Krieg wird das Nebeneinander der zwei Maschinengewehr-Patronen 5,45x39mm (RPK-74) und 7,62x54mmR (PKM, PKP Pecheng) Probleme bereits, welche durch das aussondern des RPK-74 weitgehend behoben werden konnten.

Als die US-Armee 1963 das AR-15 als XM16E1 einführte kam mit der 5,56mm M193 eine neue Patrone in die Logistik, dessen Verteilung ohne Probleme von der Logistik bewältigt werden konnte. Jedoch scheiterte der Versuch ein Maschinengewehr für die M193 zu schaffen, da das leichte aber schnelle Geschoss der M193 auf Entfernung schnell an Wirkung verlor. Das Stoner 63 bot in der Konfiguration Mk.23 Mod 0 zwar bis zu 150 Schuss in einem Gurtkasten, wurde jedoch aufgrund der geringen Reichweite nur von Spezialeinheiten als feuerstärkeres Sturmgewehr eingesetzt. So verblieb das 7,62mm NATO MG M60 bei der Truppe. Zudem kam das Scharfschützengewehr XM21 für die selbe Patrone hinzu.

Erst die Einführung der 5,56mm NATO 1980 mit ihrem langsameren jedoch schweren SS-109 Geschoss ermöglichte die Entwicklung von leichten Maschinengewehren, welche dieser Rolle gerecht werden konnten. Durch die Ausrüstung mit M16A2 und M249 (FN Minimi) besitzen die USA wieder zwei Waffen eingerichtet für die gleiche Patrone. 

Fazit:

Man hat früh erkennt, dass die damaligen Gewehrpatronen zu viel Leistung hatten, hat aber nichts daran geändert weil Maschinengewehre diese Art von Patronen brauchen um ihr volles Potential auszuschöpfen. Es war besser Gewehre mit zu viel Leistung zu haben als Maschinengewehre mit zu wenig. Die Logistik des Ersten Weltkrieges hätte zwei Munitionssorten nicht stemmen können, die Logistik des Zweiten keine drei und die zweite war die Pistolenmunition für die Maschinenpistolen. 

Anmerkungen:

*Ironischerweise waren einige der aller ersten in Flugzeugen eingesetzt Maschinenwaffen für kleinere Patronen eingerichtet. So verwendete das italienische Kleistmaschinengewehr Villar-Perosa Pistolenpatronen vom Typ 9x19mm Glisenti. In US-amerikanischen Flugzeugen kam das Selbstladegewehr Winchester M1907 in .351 (9x35mm) zum Einsatz.

*² Pistolenmunition, welcher in der NATO-Armee lediglich in den Pistolen von MG-Schützen und Offizieren sowie den Maschinenpistolen von Fahrzeugbesatzungen verwendet wurde, wurde nicht als Lebenswichtig betrachtet.