7. Juli 2016

Mit der Zeiss Ikonta 521/16 und Rollei Superpan in Rodinal

Hallo alle zusammen,

kurz nach dem mein erster Versuch der Selbstentwicklung nicht so wirklich gut verlaufen war, ich hatte nicht lange genug fixiert, habe ich mich gleich wieder an die Chemikalien gesetzt und meinen nächsten Film entwickelt.

Kaum einen Tag zuvor, bin ich mit meiner Zeiss Ikonta 521/16 losgezogen und habe einfach mal ein paar Bilder von meiner Stadt gemacht. Eingespannt war dabei ein Superpan 200 von Rollei, das Licht habe ich diesmal aber nicht mir meinen Zeiss Ikophot S gemessen, auch wenn das gut gepasst hätte, sondern etwas präziser mit meinem iPhone 4s und der Poket Light Meter App.

Am besten gefällt mir dieses Bild hier, auch wenn es nicht so super genau ausgerichtet ist, wie es das architektonische Sujet eigentlich verlangt.

besonders der helle Look hat es mir angetan, denn ich finde, Schwarz-Weiß Fotos müssen nicht immer so dunkel und kontrastreich sein. Dieses Bild ist ein weiter Beweiß für die besondere Ästhetik des oberen Bereiches der Grauskala.

Möglich wird dieser Look vor allem durch den erweiterten Rotbereich des Rollei Superpan, welcher bis 750nm ausgedehnt ist. Kurz um, der Film sieht Licht, welches wir Menschen nicht mehr sehen.

Dabei muss man aber aufpassen, dass man den Film auch korrekt belichtet, denn wenn man wie hier zu wenig Licht auf den Film lässt, wird der Film schnell zu dunkel und produziert einen grauen Himmel. Hier hat sich mein iPhone leider vom starken Gegenlicht verwirren lassen.

Trotzdem besitzt das Bild eine Unmenge an Details und bietet eine tolle Schärfe beziehungsweise Kantenkontrast. Denn man darf nicht vergessen, dass Rodinal ein schärfesteigernder Entwickler ist. Dabei kann das Zauberzeug natürlich keine Details erzeugen, welche das Objektiv nicht auf den Film projiziert hat. Es erhöht lediglich den erwähnten Kantenkontrast und damit den subjektiven Eindruck von Schärfe.

Einen Fokussierfehler wie hier, kann es natürlich nicht wettmachen aber es tut sein bestens. Zu meiner Verteidigung für diesen Matsch hier muss ich aber erwähnen, dass die Zeiss Ikonta 512/16 keine Fokussierhilfe anbietet und ich die Entfernung mal wieder schätzen müsste und ihr wisst alle, wie schlecht ich darin bin.

Ansonsten, bin ich mit der Kamera ganz zufrieden und vor allem der Linsensucher hat mich doch positiv überrascht. Die meisten Bilder sind sehr genau Geframet und haben nicht wirklich mehr im Bild als ich durch den Sucher gesehen habe, Zeiss Qualität eben.


Nicht gefallen dagegen hat mir das Verhalten des Auslöser, dieser befindet sich fortschrittlich am Gehäuse und nicht wie bei Kodak Vollenda und Billy Record umständlich vorne am Objektiv.

Soweit so komfortabel. Weniger praktisch ist jedoch folgendes: Wenn man den Auslöser drückt und der Verschluss, vorne am Objektiv, nicht gespannt ist, sperrt sich der Auslöser und gibt mit einem roten Punkt an, dass das Foto angeblich gemacht worden sei.

-Hier rechts im Bild sehr ihr übrigens den enormen Dynamikumfang des Filmes.

Da ich durch die Kodak Vollenda daran gewöhnt bin, den Verschluss erst kurz vor einem Bild zu spannen, habe ich mich mit dem Auslöser der Ikonta ständig in die Haare bekommen.

Hat sich der Auslöser einmal ungerechtfertigt blockiert, müsste man erst den Film transportieren, um diesen wieder freizugeben. Da man dadurch aber eines der 12 Bilder verlieren würde, ist es besser, den Verschluss vorne von Hand zu spannen und auch vorne von Hand direkt am selbigen auch auszulösen.



Was auch auffällt ist die starke Vignette, welcher aber zur oben aufzutreten scheint.

Was das Objektiv angeht, also den Nova Anstigmaten 75mm f3,5, so ist das ganze eine sehr zweischneidige Geschichte. Auf der einen Seite ist es Zeiss Qualität auf der anderen ist er nur ein einfacher unvergüteter Dreilinser.

Alles in allem bin ich jedoch mit dem Look einverstanden und zur Not ließe sich die Vignette auch in der Nachbearbeitung entfernen oder Unten nachziehen.

Alles in allem bin ich mit der Kamera sehr zufrieden und behaupte mal, dass sie jetzt meine Haupt-Balgenkamera ist. Ich meine sie frisst nicht so viel Film wie die Vollenda und man muss die Filme auch nicht extra vorher bescheiden. Sie ist handlich und der optische Look stimmt. Nur muss ich mich eben daran gewöhnen, den Verschluss nach jedem Schuss sofort wieder zu spannen.

Hier übrigens ein besonderes Foto für mich, dieser Lande zieht zwar nur um, trotzdem finde ich es ein wenig traurig. Wer Freaky Style nicht kennt und das dürften wohl die meisten sein. Den Laden gibt es locker seit den 90ern, er war damals ein Szeneladen für Skater und Sprayer, in dem damals wirklich nur die ganz coolen Kidz eingekauft haben. Als ich in das Alter kam, wurde der Laden langsam zur HipHop Hood, ohne das Skater Sortiment aufzugeben, so hatte man lange eine echt interessante Mischung unter einem Dach, die mir so in keinem anderen Laden je begegnet ist. Naja, schade ..

Was den Film angeht, also den Superpan 200 von Rollei, so bin ich restlos begeistert und werde bei meiner nächsten Rolle auch wohl etwas genauer messen.

Bestimmt hohl ich mich bei meinem nächsten Maco-Direct oder Fotoimpex Einkauf gleich zwei Rollen Kleinbildfilm.


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